„Wirklich uninteressant“: Jodie Fosters brutale Abrechnung mit De Niro

Warum Jodie Foster den Method-Acting-Ansatz von Robert De Niro zunächst ablehnte und was sie danach erkannte.

Jodie Foster hat sich auf dem Filmfestival in Marrakesch an ihre ersten Eindrücke von Robert De Niro erinnert, als die beiden 1976 gemeinsam für „Taxi Driver“ vor der Kamera standen. Die damals zwölfjährige Schauspielerin empfand De Niros Method-Acting-Ansatz zunächst als „wirklich uninteressant“. Aber mit der Zeit änderte sie ihren Blick auf ihn und den Job.

Gespräche mit Kellner:innen statt mit dem Co-Star

„Wir probten die Szenen zwei-, dreimal“, berichtete Foster laut „Variety“ über die Dreharbeiten des Thrillers von Martin Scorsese. De Niro, den sie als „einen der größten amerikanischen Schauspieler“ bezeichnete, sei während der Zeit am Set stark in seiner Rolle geblieben. „Als Person war er wirklich uninteressant“, erklärte Foster diesbezüglich trocken.

Bei gemeinsamen Mittagessen habe sie sich deshalb wohl gefragt: „Was passiert hier? Wann kann ich nach Hause?“ Robert De Niro habe kaum mit ihr gesprochen, weshalb sie stattdessen mit Kellner:innen und anderen Restaurantgäst:innen geplaudert habe.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Die Erkenntnis beim dritten Mittagessen

Nach dem dritten gemeinsamen Mittagessen habe sich jedoch die Perspektive von Jodie Foster grundlegend gewandelt. „Mir wurde klar, dass es mein Fehler war, weil ich nicht genug eingebracht hatte“, so Foster gegenüber „Variety“. Sie habe bis dahin lediglich ihre Zeilen aufgesagt und auf die nächste Wiederholung einer Szene gewartet, statt aktiv an ihrer Charakterausarbeitung zu werkeln.

„Ich erinnere mich, wie aufgeregt ich war“, beschrieb die Schauspielerin den Moment der Erkenntnis. „Verschwitzt und kichernd vor Begeisterung“ sei sie nach dem Arbeitstag zu ihrer Mutter ins Hotelzimmer zurückgekehrt und habe ihr von dieser Offenbarung erzählt. „Von da an hat sich alles verändert“, meinte Jodie Foster weiter.

Die Oscar-Preisträgerin

Inzwischen hat die 63-Jährige zwei Oscars als Beste Hauptdarstellerin vorzuweisen. Einmal gewann sie den Academy Award 1992 für ihren Part in „Das Schweigen der Lämmer“ und einmal 1989 für ihre Rolle in „Angeklagt“.

Zudem ist die in Los Angeles geborene Schauspielerin auch längst hinter der Kamera aktiv – als Regisseurin und Produzentin.

Zuletzt war Jodie Foster unter anderem in der aktuellen „True Detective“-Staffel als Liz Danvers zu sehen. Als nächstes wird sie im Kino in „A Private Life“ als Psychiaterin Lilian Steiner auf großer Leinwand auftreten.