Kinks: Es lebe das Chaos!


Kommen sie nun oder kommen sie nicht? Und wenn – wann? Nach mehrmals verschobenen und ausgefallenen Tourneen der Kinks wollte keiner mehr so recht an ihr Erscheinen in Deutschland glauben. Und wirklich, bevor sie überhaupt ankamen, war die Verwirrung bereits perfekt. War z.B. der Termin für München zuerst auf den 11. Juni festgesetzt, dann auf den 27. Mai vorverlegt (und für Hamburg auf den 28.5.),‘ wurde er plötzlich auf den 26.5. umgebucht (in Hamburg auf den 27.5.) und kurzfristig wieder auf den 27.5. verschoben (wodurch Hamburg ausfiel). Gleichzeitig wußte der Veranstalter von einem Plan der Gruppe, in München erst am 28. Mai zu spielen (für den allerdings die Halle belegt war). Um es also kurz zu machen: die Kinks trafen am 27. Mai in München ein. Wo, das konnte selbst die sonst sehr pfiffige Abendzeitung erst nach langen Recherchen klären: „Wo wohnen sie denn nun, die Kinks? Gar nicht so leicht festzustellen. Im Hilton? Oder im Holiday Inn an der Leopoldstraße? In beiden Hotels lagen die Reservierungen vor…

Schließlich aber hieß es im Hilton: .Sie wohnen bei uns.‘ – .Sind Sie sicher?‘ – ,Gan sicher, sie stehen in der Halle.‘

Ray Davies kommentierte da ganze Durcheinander nach dem nicht minder chaotischen aber aufregenden Konzert sehr cool: „Chaos? Tja, ich haße es, wenn die Dinge so völlig organisiert und geplant sind, das paßt nicht zum Rock. Und wenn wir auf Tournee sind, ist die Kommunikation immer sehr schwierig. Da kann irgendjemand hier eine Tournee festlegen, von der wir gar nichts wissen. Einige Male ist das ganz sicher passiert. Alles, was ich dazu sagen kann – es war wohl der totale Zusammenbruch der Kommunikation, und es tut mir leid, wenn die Leute enttäuscht wurden. Aber solche Doppelbuchungen passieren einfach immer wieder. Manchmal wünsche ich mir, daß wir zwei Bands wären. Im Augenblick sind wir dabei, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und ich bin mir sicher, daß wir sie das nächste Mal besser in den Griff bekommen.“