Kurz & Live


Blood Red Shoes München, The Atomic Cafe Skandal im Sperrbezirk! Nach einer Handvoll Songs schleudert Laura-Mary Carter ihre Gitarre auf die Bühne des ausverkauften Atomic. Nach einer halben Stunde Unterbrechung kehrt sie sichtlich entnervt mit ihrem sichtlich verunsicherten Schlagzeuger Steven Ansell zurück, spielt die zweite Handvoll Songs, unterbricht diese immerwieder, um das Publikum in einer Stimmlage, die kleine Hunde platzen lassen würde, als „fucking eunts“ zu beschimpfen. Sie sei „sick of it“, immer nur als „pretty girl“ und nicht als Musikerin gesehen zu werden. Hatten aber nicht eben noch begeisterte Menschenreihen zu den Klängen ihrer Musik gemosht? Als ob das alles noch nicht skandalös genug wäre, wünscht sich Ansell später beim ME-DJ „Born In The USA“ Ihren Teil der Welt rückt Carter am Folgetag via entschuldigendem MySpace-Blogeintrag wiedergerade. Auf Carters Gnadengesuch wartet immer noch.

Black Kids München, 59:1 Ob sich das Quintett aus Florida im Vorfeld einen Crowd-Rocking-Tipp bei Peter. Flo und Rüde abgeholt hat? Das sämtliche Refrains begleitende Ausrasten der Indie-Jugend legte jedenfalls den Schluss nahe. Reggie Youngblood hätte sich schnell noch die Zeile „Wir wollen euch springen sehen!“ draufgeschafft. Dabei standen die sich aufdie Behandlung ihrer Instrumente konzentrierenden Black Kids fast ein wenig zu brav zwischen ihren vier Neonröhren herum. Dem Hüftschwung tat’s zum Glück keinen Abbruch.

Aimee Mann München, Tonhalle Schade: Aimee Mann hat heute wenig Lust, bezaubernd zu sein. Spielt eine, nun: „grundsolide“, nicht eben ausufernd lange Show ohne allzu memorabel funkelnde Momente und bleibt ansonsten kühl, gönnt den Fans nurStandardansagen. Vielleicht ist es ja Nervosität ob der heute Abend stattfindenden „historischen“ US-Wahl – über die sie übrigens auch kein Wort verliert.