Kurz und Live


Now It’s Overhead Hamburg, Uebel & Gefährlich

Vielleicht hätten Orenda Fink und Maria Taylor den Abend vor der Bedeutungslosigkeit retten können. Doch die Azure-Ray-Damen, eigentlich Bandmitglieder, fehlen beim Auftritt, genau wie etwaige Höhepunkte. Sänger Andy LeMaster sieht in seinem T-Shirt Größe 152 und den rotblonden Locken zwar aus wie der junge Beck, lässt aber dessen Entertainerqualitäten schmerzlich vermissen. Die Band spielt sich routiniert durch ihr sphärisches Laut-Leise-Repertoire und irritiert mit Ansagen wie“.You are awesome, we toveyou!“. Die Liebe wird kaum erwidert. Zu unschlüssig klingen sie mal nach Placebo, mal nach Secret Machines, dann wieder nach den Decemberists. Bereits im Bus nach Hause hat man vergessen, wo man eben war. SIMONE DECKNER The Automatic Köln, Prime Club Das ziemlich junge Automatic-Pubtikum im Prime Club sieht dabei zu, wie sich der hyperaktive Johnny-Rottenlookalike-Keyboarder mit Kuhglocke und Tambounn penetrant in den Vordergrund drängelt, während der Rest der Band routiniert und solide (ja, beinahe automatisiert, ha!) einen 08/15-Pseudo-lndierock-Song nach dem anderen vor sich hin dengelt.

Ein kleines Highlight ist das Talking-Heads-Cover „Life During Wartime“, jedoch scheint die Crowd es nicht zu kennen. Deswegen gehl man sicherheitshalber erst bei der Single „Monster“ steil – leider der schlechteste Song eines höchst durchschnittlichen Abends, der uns sagt: The Automatic werden eine Fußnote bleiben. Benjamin weber Shitdisco München, Atomic Cafe Nicht ausverkauft, aber gut besucht ist das Atomic – das lässt sich wohl darauf zurückführen, dass viele mit dem Namen Shitdisco noch nicht viel anfangen können. Lange wird dieser Zustand nicht mehr andauern, werden die Schotten doch bereits unter dem seltsamen Etikett „New Rave“ als“.next big thing“ gehandelt. Ihr Album ist noch nicht mal in England erschienen, die Single „Reactor Party“ rockt aber bereits Indieclubs – für die Band Grund genug, ihren Indie-Elektro-Trash schon mal für fünf Konzerte nach Deutschland zu tragen. Gelegentlich wünscht man sich zwar, das würde noch mehr krachen, trotzdem ist es schwer, bei ihren Songs stillzustehen. Zur späten Stunde besetzen sie dann noch für eine Stunde den DJ-Thron, mit Elektro- und DrumnBass. Gutdisco.