Und The Libertines kamen doch


Am Samstag feierte das Lollapalooza Festival in Berlin seine Europapremiere. Wir waren vor Ort und haben uns unter anderem Deichkind, Libertines, FFS, Hot Chip und Macklemore & Ryan Lewis angeschaut. Unsere Eindrücke hier zum Nachlesen.

Deichkind

Wer die aktuelle Deichkind-Show schon vorher irgendwo erleben durfte, für den hält das Spektakel am Samstagabend keine Überraschungen mehr bereit: Die monumentalen fahrenden Säulen tanzen ihr programmiertes Kulissen-Ballet, Handy-Display-Gitarre und Pyramiden-LED-Köpfe kommen zum Einsatz, Bühnenaffen bouncen am Gummiseil, Ferris („… und was habt ihr!?“) steigt aus der Lichtorgel-Sonnenbank und herrscht, irgendwann wird auch das Fass reingerollt, weil das Fass bei Deichkind immer reingerollt werden muss (Deichkind tragen dabei ihre „Refugees Welcome“-Jogginganzug-Kollektion), und am Ende explodiert zu „Remmidemmi“ alles in einem absurden Wimmelbild, das aussieht, als kotzte YouTube seinen ganzen Input wieder aus – als Pop im Strahl.

Sprich: Nur weil man das hier vielleicht schon kennt, ist man noch lange nicht davor gefeit. Das Publikum zeigt sich auf jeden Fall geschlossen enthusiastisch, selbst die zwei Engländer hinter uns, von der ganzen Deichkind-Hit-Historie bislang wohl eher unbeeinflusst, haben den Mund offen stehen. „I´ve told you“, sagt der eine immer wieder zum anderen. Dieser zerrockte Clown von einer „Band“ zerfeiert nicht nur sein Publikum zu Staub, sondern müsste eigentlich jedem Act Angst machen, der danach auf die Bühne muss. Pete Doherty jedenfalls wird eine halbe Stunde später noch mit Blick auf die ferne Hauptbühne irgendwas von „german HipHop“ schwafeln. Das sind dann allerdings schon Macklemore und Ryan Lewis, die da in der Ferne ihr eigenes Feuerwerk abbrennen. (Oliver Götz)

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