„Manson Family“-Mitglied Linda Kasabian ist tot


Sie war Kronzeugin in den Tate-LaBianca-Morden: Das Mitglied der „Manson Family“ verstarb am 21. Januar 2023 im Alter von 73 Jahren. Ihr Tod wurde jetzt erst öffentlich gemacht.

Linda Kasabian, Mitglied der „Manson Family“ und Kronzeugin in dem Mord an Sharon Tate, ist tot. Sie verstarb am 21. Januar 2023 im Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus in Tacoma, Washington. Ihr Tod wurde erst jetzt bekannt gegeben, die Todesursache nicht. Nach dem Gerichtsprozess wegen der Tate-LaBianca-Morde änderte sie ihren Namen zu Chiochios und zog sich mit ihrer Tochter aus der Öffentlichkeit zurück.

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Die damals 20-jährige Kasabian fuhr den Fluchtwagen der Sekten-Mitglieder Charles „Tex“ Watson, Patricia „Katie“ Krenwinkel und Susan „Sadie“ Atkins. Die drei ermordeten im August 1969 die damals hochschwangere Schauspielerin mit ihrem ungeborenen Baby und die vier weiteren Anwesenden. Am darauffolgenden Tag wurde das Paar Leno und Rosemary LaBianca von den Manson-Anhängern umgebracht, laut Aussage vor Gericht war Kasabian dabei nicht anwesend. Durch ihre Aussage in dem Prozess wurden mehrere Mitglieder, darunter die noch lebenden Watson und Krenwinkel, sowie Charles Manson zur Todesstrafe verurteilt. Nach der Abschaffung durch den Staat Kalifornien wurde das Strafmaß auf lebenslange Haft geändert. Kasabian selbst wurde zwar angeklagt, aber als Kronzeugin auf Bewährung entlassen.

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Nach Linda Kasabian benannte sich die gleichnamige britische Rockband

2009 sprach sie in einem Interview mit Larry King über ihre Erfahrungen in der Sekte. Zudem benannte sich die britische Indie-Rock-Band Kasabian nach ihr. Deren siebtes Album THE ALCHEMIST’S EUPHORIA erschien 2022. Es war das erste ohne ihren ursprünglichen Sänger Tom Meighan. Stattdessen übernahm Gitarrist Serge Pizzorno den Gesang.

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Vor knapp drei Jahren hatten Kasabian die „einvernehmliche Trennung“ von ihrem Sänger Tom Meighan bekannt gegeben. Grund dafür war ein tätlicher Angriff des Musikers gegen seine Verlobte. Die justiziable Folge: eine Verurteilung wegen häuslicher Gewalt zu 18 Monaten gemeinnütziger Arbeit. 2022 hatte sich Serge Pizzorno in einem Interview zu den Geschehnissen geäußert: „Der Sommer, als Tom ging, war absolut herzzerreißend“, sagte Pizzorno der britischen Tageszeitung „Guardian“. Er fuhr fort: „Es fühlte sich an, als würde man sein Zuhause verlassen und zurückkommen und es niedergebrannt sehen, in der Asche herumlaufen, alte Bilder und Artefakte sehen und Dinge aufheben und die Zerstörung durchsieben. Es war eine intensive Zeit.“

Ferner sei er immer wieder erstaunt, wie sehr die Fans über die Entscheidung der Band verärgert waren, obwohl sie nichts über die tatsächlichen Begebenheiten gewusst hätten. „Da steckt viel mehr dahinter. Wer, der bei klarem Verstand ist, würde einen Frontmann entlassen, wenn es keinen Grund gibt?“, so Pizzorno. Im Laufe der Jahre habe es einige schwierige Momente gegeben – näher darauf eingehen wollte er jedoch ausdrücklich nicht.

In Bezug auf Meighans Solokarriere sagte er: „Wenn er damit glücklich ist, dann ist das großartig.“ Seit einem Treffen nach dem Prozess habe der Brite nicht mehr mit Meighan gesprochen. Auch Kasabian-Bassist Chris Edwards hatte seit über einem Jahr keinen Kontakt mehr zu Meighan: „Das letzte Mal, als wir miteinander sprachen, sagte ich: ‚Kumpel, wenn du Hilfe brauchst, wenn du rückfällig wirst, wenn du Probleme mit irgendetwas zu Hause hast, kannst du zu mir kommen und bei mir wohnen.‘ So haben wir uns verabschiedet – mit einer Umarmung und der Aussage, dass wir uns lieben. Die Trennung war nicht böswillig. Es ist herzzerreißend, aber es ist passiert“, sagte Edwards.

Inzwischen hatte Tom Meighan seine Verlobte Vikki Ager geheiratet – trotz des Übergriffs. Sowohl der Sänger als auch seine Partnerin hatten immer wieder darauf beharrt, dass der Vorfall nicht mehr als ein betrunkener Streit gewesen war. „Er entschuldigt sich täglich. Das macht er wirklich. Viele Leute haben Streits und unserer gelangte auf ein extremes Niveau“, erklärte Ager in einem Interview gegenüber „CornwallLive“.