Auf 44,4 Milliarden Mark schätzt die Europäische Kommission in Brüssel den Jahresumsatz auf dem Konzert- und Merchandising-Sektor. Insidern zufolge liegt der Anteil Deutschlands bei rund einem Drittel. In einer 1995 erstellten Studie hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Interessenverbandes Deutscher Konzertveranstalter & Künstlervermittler ermittelt, daß zwischen lanuar 1994 und Juni 1995 ¿ man höre und staune – 26 Prozent aller Deutschen Pop- und Rockkonzerte besucht haben, und zwar im Durchschnitt elf pro Person. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum besuchten 16 Prozent der Bevölkerung im Durchschnitt vier Opern- und Operettenveranstaltungen. Die Pop- und Rockfans erwiesen sich überdies als die mobilsten aller Musikliebhaber. 40 Prozent gaben an, einen Anreiseweg von mehr als 100 Kilometern in Kauf zu nehmen. Das Geld saß ihnen zwar nicht ganz so locker wie den Klassikfreunden, aber immerhin gaben fünf Prozent mehr als 200 Mark jährlich für Konzertbesuche aus, weitere fünf Prozent 150 bis 200 Mark und zehn Prozent 100 bis 150 Mark. 75 Prozent sagten allerdings auch, sie hätten wegen zu hoher Eintrittspreise schon einmal dankend verzichtet. 36 Prozent der Tourneeveranstatter klagten darüber, daß die Ausgaben über 85 Prozent der Einnahmen auffraßen. Bei weiteren 36 Prozent lag der Kostenanteil zwischen 76 und 85 Prozent.