Near Dark – Zombies on the road


Der Marlboro-Mann (Adrian Pasdar) ist das erste Opfer der blassen Schönen (Jenny Wright). Ein Kuß, ein Biß -— und er gehört nicht mehr zu dieser Welt. Nach den „Lost Boys“ kommt mit „Near Dark“ ein neuer Versuch, das blutleere Vampirfilm-Genre zu beleben.

Die amerikanische Regisseurin Kathryn Bigelow spielt in ihrem ersten Kinofilm elegant mit Versatzstücken aus Western und Road Movies. Plündernd und blutsaugend ziehen ihre Vampir-Outlaws über die Prärie und durch die Dörfer. In einem Wohnmobil —- schwarz wie ein Sarg -— finden sie Schutz vor dem tödlichen Tageslicht. Bei Nacht wird daraus ein futuristisches Kampfmobil, auf das Mad Max stolz sein könnte.

Der deutsche Untertitel „Die Nacht hat ihren Preis“ trifft auch auf den Film selbst zu. Bei Tag versengt der Vampir der 80er Jahre, fängt Feuer, löst sich auf (der „Platoon“-erfahrene Gordon Smith machte die Maske). Deshalb spielt der Film fast ausschließlich nachts. Kameramann Adam Greenberg („La Bamba“, „Terminator“) tauchte die austauschbare Story in die schönsten und vom Licht her gewagtesten Nacht-Aufnahmen, die man seit langer Zeit gesehen hat.

„Near Dark“ ist von den Filmen auf dieser Doppelseite am ehesten klassisches Kino -— allein schon deshalb, weil auf dem Fernseher nur noch tiefschwarze Nacht übrigbleiben dürfte.