Netflix-Algorithmus: Diese wichtige Funktion fehlt dem Streaming-Dienst


Die Startseite eines jeden Netflix-Kunden ist individuell angepasst. Und nach einigen Fehlentscheidungen oftmals kaum noch zu gebrauchen. Mit einer simplen Funktion ließe sich das ändern.

Der Netflix-Algorithmus ist prinzipiell eine gute Sache. Je nachdem, welche Titel sich der Nutzer angeschaut (oder vielleicht sogar bewertet) hat, zeigt er im Menü passende Spielfilme und Serien an, die dem Nutzer gefallen könnten. Wer sich den aktuellsten Marvel-Film angesehen hat, der sieht in der Folge auch den Rest der Reihe auf der Startseite, genauso funktioniert das mit deutschen Filmen oder Genres wie Komödie, Drama, Thriller etc.

Profilverwaltung soll nicht in Logistik enden

Der Algorithmus kann Netflix-Kunden aber auch genauso gut zur Weißglut treiben, wenn man zum Beispiel mal aus einer Laune oder anderen Gründen vom normalen Sehverhalten abweicht. Ist man beispielsweise auf das verlockende Vorschaubild einer dieser unsäglichen Anime-Verfilmungen wie „Bleach“ reingefallen (die man in der Regel dann schnell wieder abbricht), kommt man für eine Weile nicht mehr an penetranten Vorschlägen aus dem Bereich Anime vorbei. Oder hat immerzu direkt ebenso schwache Realverfilmungen wie „Fullmetal Alchemist“ oder „Death Note“ vor Augen.

Die schlechtesten Serien bei Netflix
Ähnliche und langfristig spürbare Abweichungen vom Algorithmus entstehen, wenn zum Beispiel mal Kinder, Gäste oder der eigene Partner die Fernbedienung oder die Maus in der Hand hatten und sich einen oder mehrere Titel anschauen, die so gar nicht zu den eigenen Gewohnheiten passen. Klar: Mit einem weiteren Nutzerprofil kann man die eigene Startseite, die individuell vom Algorithmus erstellt wird, „sauber“ halten, aber wer denkt da im Affekt immer dran oder will etliche Profile erstellen? Immerhin soll Netflix schnellen Konsum bieten und nicht in Logistik ausarten.

Nach einigen Fehlentscheidungen bei der Auswahl der Titel, oder nach einer Phase, in der man schlichtweg schlechten Geschmack an den Tag gelegt hat, wünscht man sich als Netflix-Kunde oft nur eines: Besagten Algorithmus wieder auf Anfang zu stellen, noch einmal als Kunde von vorn zu beginnen. Doch eine entsprechende Funktion gibt es bei dem Streaming-Dienst bisher noch nicht.

Händisch kann man Titel bereits löschen

Die einzige Option, um den Algorithmus nachträglich zu beeinflussen, ist via Profilverwaltung in die Einstellungen zu gehen und bereits gesehene Filme und Serie händisch zu entfernen. Unter dem Punkt „Titelverlauf“ kann man das machen, siehe Bild unten. Lieb gemeint, aber wer primär über einen Smart-TV Netflix schaut, will sich diese Mühe ungern machen, denn diese Option steht dort schlicht und ergreifend nicht zur Verfügung. App-Nutzer stehen vor dem gleichen Problem, denn die Möglichkeit der Titelverwaltung funktioniert nur über den Webbrowser. Am Computer geht das einzelne Entfernen von Titeln zwar schnell, artet aber vor allem dann in Archivarbeit aus, wenn jemand anderes die Fernbedienung in der Hand hatte und zu Zeiten Netflix geschaut hat, in denen man selbst nicht zugegen war.

Unter den Kontoeinstellungen findet Ihr „Titelverlauf“. Dort könnt Ihr Filme und Serien streichen.

Netflix-Werbung ausschalten: So geht es
Eine von Netflix eingerichtete Möglichkeit, den Algorithmus für das eigene Profil wieder auf Anfang zu setzen, wäre eine große Verbesserung für viele Kunden, die im Dickicht der Auswahl ab und zu mal danebengegriffen haben oder für einige Zeit den Zugang zu ihrem Profil nicht unter Kontrolle hatten – zum Beispiel in der WG auf einem Smart-TV.

Und wo wir schon dabei sind: Spotify und andere Musik-Dienste sollten diese Funktion auch einführen, eine einzige Homeparty mit 90s-Trash und der Mix der Woche ist ruiniert.

Netflix