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Grace, Grace, wo man auch hinsieht – die graziöse Grace! Ob als Bond-Gegenspielerin, Fotomodell für High-Style Werbung oder Playboy, Sängerin oder ganz einfach nur Tochter beim Besuch des neuesten New Yorker In-Clubs (dem Palladium) – die hühnenhafte Jamaicanerin ist zur Zeit wieder allgegenwärtig. Mama Jones, natürlich besorgt um das Wohl des Sprößlings, äußerte gewisse Bedenken am hektischen Lebenswandel der Tochter. Doch Grace winkt ab: „Isee no limits on what I can create, since I see no limits on what I am.“

Was wären diese Seiten ohne Gerüchte! Jene herzerfrischenden Spekulationen, die unsre Zungen in Bewegung und die Pop-Welt am Leben halten. Zum Beispiel hörte man von gewissen Unstimmigkeiten an Amerikas Westküste, wo die Gebrüder Van Haien einen neuen Sänger suchen sollen. Der schöne David Lee Roth nimmt seine Solo-Ambitionen anscheinend sehr, sehr ernst.

Noch brisanter aber die jüngsten Verlautbarungen aus Berlin! Da sollen sich die Nenas von ihrem Manager Jim Rakete trennen wollen. (Oder ist’s andersherum?) Es gibt konkrete Vermutungen, wonach die Band mit der Arbeitsweise der grauhaarigen Eminenz nicht mehr zufrieden sei. Was wir auf Grund einiger Vorkommnisse durchaus verstehen! So übte sich Rakete unlängst bei ME/Sounds als kleiner Möchtegern-Zensor: Als wir den Wunsch äußerten, ein bislang unbekanntes Foto der Band zu veröffentlichen, war der Mann nur dann zur Freigabe des Motivs gewillt, wenn wir ihm vorher den Inhalt unseres Kommentars mitgeteilt hätten. Das ging uns dann doch zu weit – und so verzichteten wir im Rahmen der Pressefreiheit auf das schnuckelige Bildchen (Nenas im Lawrence von Arabien-Outfit!) Kurznachrichten: Die nächste Heilung folgt bestimmt-The Cure werden sehr wahrscheinlich Ende August ihr neues Album The Head On The Door der Öffentlichkeit zugänglich machen… Jimi Somervilles neue Band heißt nun endgültig The Communards; beim ersten Gig der Band im Londoner „Heaven“ hatten nur Schwule Zutritt… Robert Palmer hat die Power Station verlassen, um sein eigenes Album fertigzustellen. Sein Ersatz heißt Michael Des Barres, der Insidern von Bands wie Detective, Chequered Past und Silverhead ein Begriff sein sollte… Der 33jährige Münchner Harold Faltermayer produziert in Giorgio Moroders Oasis Studios im Norden Hollywoods ein paar Songs für die nächste Rod Stewart-ELPEE…

Es ist schon interessant, in welchem Maße die Benefiz-Wut bei unseren Poppern und Rockern um sich greift. Zuerst Hilfe für Afrika, Hilfe für MultipleSklerose-Kranke, Hilfefürdie Gefallenen diverser Fußballkriege, Hilfe für Amnesty International und nun Hilfe für die britische Anti – Heroin Kampagne. Der von Siouxie und Pete Townshend präsentierte Scheck über 5000 britische Pfund soll nur der Anfang eines weltweiten Feldzugs gegen die Opiat-Mißbraucher sein.

Musikalisch scheint der Culture Club ja bereits jenseits des Jordans, doch lästert unser lieber Georgie immer so schön über Kollegen, daß sich immer wieder ein paar Zeitungsfritzen finden, die seine Gehäßigkeiten gerne in ihr Blatt drucken. Wir natürlich auch. So meinte George über Madonna und ihren „Like A Virgin“-Hit: „She must have a very long memory.“

Würdevoller verhält sich da die ehrenvolle Gruft-Combo The Sisters Of Mercy, die im Herbst eine LP mit verschiedenen Abba-Coverversionen (!) gestalten wird. Teilweise hat diese Honorierung schwedischer Songschreiber-Kunst Mr. Jim Steinman (!!!) produziert.

Die Teeny-Stars sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Da zeigt sich doch tatsächlich David Cassidy nackig mit Englands begehrtestem Fotomodel! Samantha Fox. Wo? Auf der leider nur in England aufgelegten Pi cture Disc der neuen Cassidy-Single „Romance“. Und da wird gestöhnt in der Rille, daß es eine wahre Freude ist und schockierte Eltern laut Zensur verlangen. Kompliment David-die § Jugend ist wieder auf deiner Seite… Eines der letzten wilden Tiere des Rock’n’Roll scheint nun gezähmt: Hermann Rarebell, stechender Skorpionen-Schläger an den Fellen, heiratete seine amerikanische Freundin Tal mara! Kommentar unseres Klatschkolumnisten Michael Fisch-Gräte zu postzeremoniellen Ausschweifungen: „Das Wort Exzeß bekam eine neue Dimension!“

Und noch’n Gedicht

Finster war’s, der Mond schien helle, als Chris von Burgh ward fix zur Stelle, frohlockend dann gen Himmel ritt und fürchterlich an Weltschmerz litt. Oh haltet ein, Ihr Redakteure, verkneift Euch Eure schnöden Chöre und kommet zu den Fakten schnelle: Der Künstler, der den Pinsel schwang, mit Öl und Borsten (überlang), heißt Gaby Berndt und kommt aus Kiel man merkt es gleich an ihrem Stil. Der kleine Ire, groß an Gefühlen, spürt Wasser gleich auf seinen Mühlen: Geschwinde greift er glatt zum Füller und ordert eins als Plattenhüller. Doch willst Du, Leser, diese kaufen, dann mußt Du schon nach Irland laufen.

Wo sind sie nur hin die Zeiten, als sich ein Lausejunge namens Richard Starkey agil und verschmitzt grinsend an den Trommelfellen zu schaffen machte, um seinen Beatles den nötigen Takt zu schlagen? Mittlerweile ist Ringo Großvater und böse Zungen behaupten, so sehe er auch aus.

Da ist’s denn wohl auch keine Überraschung, daß sich der Liverpooler nunmehr dem Märchen widmet! In einer aufwendigen US-TV-Produktion darf Ringo eine Schildkröte spielen; und das neben so schauspielernden Koryphäen wie Patrick Duffy (das ist dieser Fischaugen-Bobby Ewing!), der eine Ziege mimt.

Und wo wir schon bei den grenzenlosen Möglichkeiten des amerikanischen TVs sind: Diana Ross wird aller Voraussicht nach ein Angebot des Dynasty-Produzenten Aaron Spelling annehmen. Für coole 55.000 Dollar pro Folge wird Diana den Carringtons Gesellschaft leisten!

Tapfer! Tapfer! Joan Jett rettete einem dreijährigen Knäblein das Leben. Der Knirps drohte in den Gewässern vor Long Island unterzugehen, als unser Hardrock-Mädel – am Strand spazierend – die Hilfeschreie der Mutter hörte. Joan stürzte in voller Ledermontur in die Fluten, brachte den kleinen Racker sicher an Land und verhinderte dort mit gekonnter Mund-zu-Mund-Beatmung das Schlimmste. Das sind die Rockstars, die wir brauchen…

Madonna räumt in den Staaten ab, daß es eine wahre Freude ist. Ihre erste Tournee entwickelt sich zum Sensationserfolg, ein Hit nach dem anderen, Traumgagen, etc. Doch der wahre Knüller wird zur Zeit allabendlich auf New Yorker Kinoleinwände projiziert. Nein, meine Damen und Herren, wir sprechen nicht von Frau Ciccones Erfolgskomödie „Desperately Seeking Susan“, sondern von einem Porno-Film älteren Datums, in dem Madonna in der Hauptrolle zu sehen ist. Jawoll! Der Verleih dieses schlüpfrigen Werkes lobt die „real artistic Performance“

der prominenten Darstellerin – und selbst wenn „Boy Toy“ in dem Streifen in detailgenauen Aufnahmen mehrere Male vergewaltigt wird, so wird seitens der Produzenten bestätigt, dies geschehe sehr „, „tastefully“.

Da loben wir uns einen Moralisten wie Jason, der mit seinen Scorchers jüngst unser Land bereiste und um eine Konzertattraktion reicher machte. Als einige ortskundige Freunde nach dem Hamburger Gig die Band zu einem „Umtrunk“ die Reeperbahn entführen wollten, ließ der brave Jason das Taxi 500 Meter vor der sündigen Meile anhalten. Er brummelte was von „Is’nix für mich“ und kehrte mit reinem Herzen um.

Die Leinwand scheint in letzter Zeit Popstars wie Motten anzuziehen. Würde man alle Celluloid-Pläne und Besetzungs-Gerüchte unserer Lieblinge Monat für Monat auflisten, man könnte News-Seiten noch und nöcher füllen. Da wäre zum Beispiel Leslie West! Der schwergewichtige Heavy-Rock-Gitarrero und wieder gesundete Mountain-Frontman soll an der Seite von Tom Hanks und der schönen Shelley Long einen Film – betitelt „The Money Pit“ drehen. Oder David Lee Roth, der gerade an einem Drehbuch tüftelt und dieses als Produzent, Hauptdarsteller und Regisseur verwirklichen möchte. Und Little Richard! Der Rock’n’RollRecke aus den 50ern wurde von Paul Mazursky verpflichtet, in der nächsten Walt Disney (!) -Produktion „Down And Out In Beverly Hills“ eine Hauptrolle zu spielen. Seine Partner sind Bette Midier und Nick Nolte!

So hat’s ja kommen müssen. Nachdem die göttliche Tina Turner mit einer Bilderbuchkarriere späte Satisfaktion erkämpfen konnte, wurde der seit Jahren verschwundene Ex-Gatte Ike erst unlängst in New York gesichtet, wo er versuchte, ein paar alte Tina-Tapes zu verscherbeln.

Mittlerweile wagen auch die Söhne der einst so unschön kaputtgegangenen Ehe den Sprung ins Showbiz. Während Ronnie Turner schon seit geraumer Zeit bei Maestro Bobby Womack den Baß zupft, kommt Ike Turner jr. mit seiner eigenen „Ike Turner Jr-Revue“! Der junge Ike (26), der lange Zeit als Live-Mixer der Doobie Brothers seine Kohlen verdiente, arbeitet außerdem an zwei Alben, die demnächst in den Staaten erscheinen sollen…