Nicki Minaj stärkt Trump den Rücken – Auftritt bei UN-Event geplant

Nicki Minaj will am 18. November bei einem UN-Event neben Botschafter Mike Waltz sprechen. Warum ihr angekündigter Auftritt zu Nigeria schon jetzt polarisiert.

Nicki Minaj wird bei einer Veranstaltung neben dem US-Abgesandten an die Vereinten Nationen, Mike Waltz, über die angebliche Verfolgung von Christ:innen in Nigeria sprechen. Die Veranstaltung findet am 18. November statt.

Die Rapperin, die in den vergangenen Wochen mehrfach durch ihre lautstarke Unterstützung von US-Präsident Trump auffiel, bestätigte ihre Rolle als Sprecherin neben Waltz. Organisiert wurde ihre Teilnahme laut „Time“ von Trump-Berater Alex Bruesewitz, der ebenfalls anwesend sein wird.

„Es bedeutet mir mehr, als Sie ahnen“

„Herr Botschafter, ich bin sehr dankbar, dass mir eine so große Verantwortung übertragen wurde“, schrieb Minaj auf X. „Ich nehme das nicht als selbstverständlich hin. Es bedeutet mir mehr, als Sie ahnen. Die Barbz und ich werden niemals vor Ungerechtigkeit zurückweichen. Gott hat uns unseren Einfluss gegeben. Dahinter muss ein größerer Sinn stecken.“

Twitter Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Twitter
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Waltz: Minaj ist „die wohl größte weibliche Künstlerin“

Zuvor hatte Waltz die 42-Jährige als „die wohl größte weibliche Künstlerin“ und als „prinzipientreue Person“ bezeichnet, die sich weigere, „angesichts von Ungerechtigkeit zu schweigen“.

„Ich bin dankbar, dass sie ihre enorme Plattform nutzt, um auf die Gräueltaten gegen Christen in Nigeria aufmerksam zu machen“, fügte er hinzu. „Und ich freue mich darauf, gemeinsam mit ihr die Maßnahmen zu erörtern, die der Präsident und seine Regierung ergreifen, um die Verfolgung unserer christlichen Brüder und Schwestern zu beenden.“

Twitter Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Twitter
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Minaj: „Ich danke dem Präsidenten und seinem Team, dass sie dies ernst nehmen“

Minaj gilt als Unterstützerin Trumps und hatte sich hinter dessen Aussagen gestellt, die eine angebliche Verfolgung christlicher Minderheiten in dem westafrikanischen Land anprangerten. Anfang November reagierte sie auf Trumps Äußerungen, das Christentum in Nigeria sei „einer existenziellen Bedrohung“ ausgesetzt. „Als ich das las, empfand ich tiefe Dankbarkeit. Wir leben in einem Land, in dem wir Gott frei verehren können. Keine Gruppe sollte jemals wegen der Ausübung ihrer Religion verfolgt werden“, schrieb sie. „Wir müssen nicht denselben Glauben teilen, um uns gegenseitig zu respektieren. Zahlreiche Länder auf der ganzen Welt sind von diesem Schrecken betroffen, und es ist gefährlich, so zu tun, als würden wir das nicht bemerken. Ich danke dem Präsidenten und seinem Team, dass sie dies ernst nehmen. Gott segne alle verfolgten Christen. Lasst uns daran denken, sie in unseren Gebeten zu erwähnen.“

Twitter Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Twitter
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Die 220 Millionen Einwohner:innen Nigerias teilen sich etwa zu gleichen Teilen in Christ:innen und Muslim:innen auf. Trump hatte zuvor angekündigt, Nigeria auf die Liste der „Countries of Particular Concern“ (der „Länder von besonderer Sorge“) zu setzen. Auf dieser Liste stehen Länder wie China, Myanmar, Nordkorea, Russland oder Pakistan.

Trump droht Nigeria mit militärischem Eingriff

Trump drohte sogar mit militärischen Maßnahmen gegen das Land: „Wenn die nigerianische Regierung weiterhin die Ermordung von Christen zulässt, werden die USA unverzüglich alle Hilfsleistungen und Unterstützung für Nigeria einstellen und möglicherweise mit Waffengewalt in dieses mittlerweile in Ungnade gefallene Land einmarschieren, um die islamistischen Terroristen, die diese schrecklichen Gräueltaten begehen, vollständig auszurotten“, schrieb der Präsident laut „Billboard“ auf Truth Social.

Expert:innen sprechen von eher regionalen als religiösen Konflikten

Angaben über das Ausmaß christlicher Verfolgung in Nigeria sind umstritten. Auslöser für Trumps Rhetorik sind wohl Berichte der „United States Commission on International Religious Freedom“ und weiterer Organisationen.

Wie Lennart Oestergaard, Landeskoordinator des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Nigeria, erklärte, sei unbestritten, dass in Nigeria seit Jahren zahlreiche christliche Zivilist:innen durch Gewalt ums Leben kommen. Entscheidend sei jedoch, dass dies ebenso für viele Muslim:innen gelte. „Die Hauptursache ist nicht religiöse Verfolgung, sondern die weitreichende Unsicherheit im Land. Nigeria ist von vielen unterschiedlichen Konflikten geprägt – und Religion spielt dabei meist keine zentrale Rolle“, argumentierte Oestergaard.

Schwache staatliche Kontrolle

Auch der häufig als religiös dargestellte Konflikt zwischen sesshaften christlichen Farmer:innen und nomadischen muslimischen Hirt:innen in Zentralnigeria sei im Kern ein Streit um Acker- und Weideland. In vielen Landesteilen bestimmten außerdem Bandenkriminalität und Entführungen den Alltag – eine Folge schwacher staatlicher Kontrolle, fehlender Strafverfolgung und tiefer wirtschaftlicher Spannungen.

„Weder die nigerianische Regierung noch irgendeine ernstzunehmende Gruppe verfolgt systematisch und absichtlich das Ziel, eine bestimmte Religion ins Visier zu nehmen“, erklärte Informationsminister Idris Muhammed unlängst gegenüber der „Associated Press“.