Phillip Boa will es noch mal wissen. Und baut musikalisch auf ein neues Konzept.


Früher oder später geraten die meisten Menschen in eine Identitätskrise. „Irgendwann“, erzählt Phillip Boa, „fragte ich mich,ob ich nur noch ein Abziehbild meiner selbst bin.“ An diesem Punkt gab es für ihn nur zwei Möglichkeiten: entweder mit dem Musikmachen aufzuhören oder ein neues Konzept erfinden. Der Dortmunder entschied sich für Letzteres. Auf seinem neuen Album „The Red“ (VÖ: 6.8.) tritt er nur als Songwriter und Sänger auf. Musikalisch umgesetzt werden seiner Stücke von Kollegen wie Miles-Sänger Tobias Kuhn, Console, Kreidler und Schneider TM.

Dementsprechend dominieren nun elektronische Klänge. Nur wenige Lieder wie „Black Tiger“ erinnern an den Boa der 80er Jahre. Ob er mit dem neuen Konzept wieder an alte Glanzzeiten anschließen kann, steht in den Sternen. Spätestens die Boa-Tour im Herbst wird zeigen, ob der Erfolg dem Multitalent Recht gibt. Denn verbiegen lassen will er sich unter keinen Umständen. „Ich habe mich nie prostituiert. Kein Song von mir wurde je in einer Reklame gespielt.“ Dass sein Vorbild David Sowie „Heroes“ an Microsoft verkaufte, machte ihm nämlich zu schaffen: „Als ich ‚Heroes‘ erstmals in der Werbung hörte, habe ich fast geweint.“

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