Readymade beschwören den Rausch der Tristesse


Gibt es ein Leben nach dem Crunge? wird sich manch Manisch-Depressiver gefragt haben, dem die schwermütigen Elegien eines Kurt Cobain oder Eddie Vedder Labsal für die resignierende Seele waren. Cobain setzte seinem Leben ein Ende. Doch Eddie Vedder gibt inzwischen wieder Interviews und wagt gelegentlich sogar ein Lächeln. Dennoch: Grunge ist tot. Derweil hat die Verzweiflung sich wie stets neue Wege gesucht, um sich musikalisch zu artikulieren. Und genau deshalb gibt es auch ein Leben nach dem Grunge, das reichlich Möglichkeiten bietet, der Verzweiflung über den maroden Zustand der Welt Ausdruck zu verleihen. So, wie es Readymade aus Wiesbaden machen. Derzeit macht das Quartett mit seinem vielbeachteten Debütalbum „It Doesn’t Make Sense“ auf sich aufmerksam. Natürlich, die Platte erinnert an R.E.M. und den frühen Bruce Springsteen. Doch damit kann man prima leben im Rausch der Tristesse.