Red Hot Chili Peppers: Rückblick auf das Konzert-Jahr 1999


Gefeiert wurde 1999 auch die Wiederauferstehung der Red Hot Chili Peppers. Nach vier Jahren der Irrfahrten durch Drogensümpfe und der kreativen Vollflaute meldeten sich die funky monks unter die Lebenden zurück. John Frusciante, der Gitarrist, der den Sound ihres Jahrhundertalbums „Blood Sugar Sex Magic“ entscheidend mit geprägt und die Band auf dem Zenit ihres Erfolges 1992 Knall auf Fall verlassen hatte, war nach erfolgreichem Entzug aus dem Reich der Fast-Toten zurückgekehrt und wieder mit an Bord, die Peppers endlich in Idealbesetzung wiedervereint. Sich von ihrer Live-Form zu überzeugen, gab es nicht eben viele Gelegenheiten: Abgesehen von einem exklusiven Showcase zum Albumrelease im Juni und einem Auftritt beim Bizarre-Festival beglückten sie ihre deutschen Fans lediglich mit drei Konzerten. Die Gigs, bei denen in erster Linie Songs aus „BSSM“ und dem neuen Album „Californication“ gespielt wurden, gerieten zu wahren Freudenfesten. Nach der langen Durststrecke konnten nicht einmal massive Soundprobleme und das zeitweilig etwas lieblos heruntergenudelte, unverfroren kurze Programm der allgemeinen Euphorie Schaden anhaben. Man war schließlich Zeuge einer sensationellen Rückkehr und wild entschlossen, dieses Ereignis entsprechend zu feiern. Auch wenn Kiedis mitunter fast desinteressiert wirkte – Frusciantes physische Präsenz (und seine schaurig-schön falschen Backingvocals) war ein Ereignis an sich und bei seinen Jams mit Showmacher Flea war plötzlich die Magie vergangener Tage wieder greifbar. Zweifellos: die Peppers können nach wie vor Arsch treten – wenn sie nur wollen.