Accept – Eat The Heat
Klamm heimlich hatten sich viele Heavy-Freaks wohl schon auf die Seite des ehemaligen Accept-Shouters Udo Dirkschneider und seiner UDO-Band geschlagen – aus Furcht, das deutsche Metal-Flaggschiff könne mit Blick auf den US-Markt in leichtgewichtige Gewässer abgedriftet sein. Denkste! UDO verkörpert nach wie vor die seit BREAKER kultivierte Accept-Tradition, während der Rest (Stefan Kaufmann, Peter Baltes und Wolf Hoffmann plus Neuzugang Dave Reece als Sänger) die Zäsur nutzte, um sich aus der Vergangenheit zu lösen und stilistisch neue Ufer zu erobern. Das beginnt bereits beim Opener „XTC“: Aus kernigen Gitarren-Riffs im Intro schälen sich Takt füt Takt berstende Rhythmen heraus, über die sich dann die geschmeidige Röhre des Amerikaners Reece erhebt und dem Song einen ebenso harten wie eingängigen Anstrich gibt. Weiter geht’s mit „Generation Clash„, der ersten Single, voller Accept-typischer Power und trotzdem zeitgemäßer als alle Alben zuvor. Selten hat die Band so vor Spielfreude gesprüht, selten so frei und unbekümmert jedwede Stil-Schattierung ausgeschöpft. Namentlich mit „Turn The Wheel“ und „D-Train“ knüpft das Quartett (zu dem inzwischen der Engländer Jim Stacey als zweiter Gitarrist gestoßen ist) an glorreiche BALLS TO THE WALL-Zeiten an, um dann in dem kommerziellsten Song „Prisoner“, aber auch „Stand 4 What U R“ und dem Live-Killer „Hellhammer“ ungewohnt versöhnliche Töne anzuschlagen. Accept gelingt auf EAT THE HEAT etwas, woran vor allem die heimische Konkurrenz (mit Ausnahme der Scorpions) bislang kläglich gescheitert ist: von deutschem Boden aus in uramerikanische Rock-Gefilde vorgestoßen zu sein und dabei den alten Accept-Banger wie den neuen Accept-Hardrocker gleichermaßen gut bedient zu haben.(CD mit 2 Bonus-Tracks)
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