Adam Angst

Adam Angst

Grand Hotel Van Cleef/Indigo

Der Punkrock der Bonner versucht sich an Doppeldeutigkeiten, schwingt aber lieber den Vorschlaghammer.

Ein sakraler Chor als Opener in „Jesus Christus“, in dem der Messias rachsüchtig auf die Erde zurückkehrt – so fängt alles an. Adam Angst verlieren keine Zeit und schon im zweiten Song, der Single „Ja, ja, ich weiß“, pöbelt die eifersüchtige Freundin und weiß genau: „er will sie ficken“. Wären Adam Angst eine „echte“ Newcomer-Band, man könnte es ihnen vielleicht verzeihen. Aber Sänger und Gitarrist Felix Schönfuss blickt schon auf einige Erfahrung in den Bands Escapado und Frau Potz zurück und auch die anderen Mitglieder waren vorher aktiv – bei Blackmail und Fjørt. Deshalb muss man sich schon über die konstante Mittelmäßigkeit auf ADAM ANGST wundern. Mit seinen Screamo-Anleihen erinnert der Gesang oft an Callejon, während die Gitarren-Riffs größtenteils seltsam harmlos sind. In der Pressemitteilung heißt es, dass Sozialkritik und antifaschistische Haltung nicht gleichbedeutend mit plumpen Parolen sein muss. Das ein oder andere gute Wortspiel findet man auf den zweiten Blick hier auch tatsächlich, aber leider verhält es sich insgesamt mit Schönfuss’ Texten ein bisschen wie mit Til Schweiger: Das ist gar nicht so clever, wie es gern wäre.

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