Air/Baricco – City Reading: Tre Storie Western

Elektronik/Spoken Word: Kaum erträgliches „Zwischenalbum“ der Franzosen.

Um zu verstehen, wieso Air diese Platte gemacht haben, muss man folgendes wissen: „City“ ist ein Roman des Turiner Schriftstellers Alessandro Baricco. Air hatten die Idee, ein paar Seiten aus diesem Buch in einem Theater voller Leute laut vorzulesen. Mit musikalischer Begleitung. Das taten sie dann im November 2002 in Rom. Das Publikum applaudierte. Air fanden das toll. Dann hatten Air die Idee, daraus eine CD zu machen, die sie einen Monat später in Paris aufnahmen. So. jetzt wissen wir, wieso City Reading: Tre Storie Western entstanden ist. Was wir nicht wissen: wieso diese CD veröffentlicht wird. Wir hören knapp eine Stunde lang triphoppige, ambiente Soundscapes mit psychedelischen, loungingen Zutaten – Air eben. Und darüber labert ununterbrochen eine männliche Stimme im mittleren Bariton auf Italienisch. Das geht überhaupt nicht. Nicht auf Spanisch, Serbokroatisch, Englisch oder Deutsch. Dies hier hätte das zweitbeste Air-Album werden können, wenn es denn nicht aufs Grausamste zerschwafelt werden würde. Wir fassen zusammen: Ein wunderbares Album (Moon Safari), ein wunderbarer Soundtrack (The Virgin Suicides), ein langweiliges Album (10.000 hz Legend), ein unnötiges Remix-Album (Everybody Hertz) ein pseudo-künstlerisches Album mit Poetry-Readings (City Reading). Die Bilanz sieht nicht gut aus für Jean-Benoit Dunckel und Nicolas Godin. VÖ: 7.4

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