Akne Kid Joe

Die Jungs von AKJ

Kidnap Music/Cargo (27.8.)

Merkel-Punks no more: Punkrock gegen die Junge Union.

Akne Kid Joe haben 2020 mit einem Facebook-Post mehr Menschen erreicht, als die allermeisten deutschen Punkbands das mit mehreren Touren schaff en. Ihr Rant gegen Corona-Leugner*innen – vor allem aus der Punk-Szene – brachte ihnen die Beschimpfung als „Merkel-Punks“, aber auch fast 10 000 „Gefällt mir“-Daumen und eine Wahrnehmung außerhalb der eigenen Bubble ein. DIE JUNGS VON AKJ, ihr drittes Album, macht sich nun daran, auf diesem Fame-Boost aufzubauen.

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Zunächst gewitzt und dringlich: „Danke fürs Gespräch“ ist ein charmanter Austeiler gegen Small-Talk-Dummschwätzer*innen, befeuert von einem catchy Sitar-Solo. Die auf einer NDW-Synth- Linie reitende Single „RiP“, eine Hymne auf bzw. gegen ein großes Rock-Festival in Bayern, wäre auch auf dem grandiosen Vorgängeralbum DIE GROSSE PALMÖLLÜGE ein Hit gewesen, und „Die Hochzeit von meinem Cousin“ ist ein schmerzhaft akkurates Porträt deprimierender Familienveranstaltungen („Letztens auf der Hochzeit von meinem Cousin / Die Junge Union sitzt versammelt an der Bar“).

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Politische Spitzen findet man auf DIE JUNGS VON AKJ eher zwischen den Zeilen, außer auf „Wieso“, wo einem fiktiven (?), früher einmal verehrten Popstar ob seiner Verschwörungsideologie die Leviten gelesen werden. Die Anspielungen und Zitate (Die Ärzte, Campino, Thorsten Knippertz) sind amüsant, nur die manchmal etwas uninspirierten Refrains halten die Songs davon ab, das Level der Vorgängerplatte zu erreichen.

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