Alice Cooper – Dragon Town :: Klassischer Hardrock
Der Unterschied zwischen dem Bild, das sich die Welt von Alice Cooper macht, und Alices eigener Betrachtungsweise seines Ichs ist zweifellos gewaltig. Denn während der gemeine Konsument oder Rezensent Alice als eine Art alterslosen, aber musikalisch einfältigen Hardcore-Hanswurst betrachtet (der seit Einsetzen der Nach-Peter-Paul-and-Mary-Ära stets irgendwie dazu gehörte), sieht sich Alice in erster Linie als rockender Songwriter. Am Besten, man nähme einfach zur Kenntnis, dass Alice besser über sich Bescheid weiß, als die Liebhaber des Instant-Klischees es tun. War schon sein voriges Album BRUTAL PLANET ein löbliches Exempel für zeitgemäßen Hardrock, stellt erst recht Dragon Town alles andere als trashigen Schabernack dar. „Die Todsünde des Rock’n’Roll“, sagt Alice (der im Übrigen über sich nur in der dritten Person spricht),“ist, nicht zu rocken, zahm zu werden, politisch sein zu wollen.“ Und an diese Einsicht hält er sich das komplette Album über. Alice verzichtet auf pseudomodische Anleihen bei den schwermetallenen Boygroups und gibt dem Hardrock-Cenre einfach, was des Genres ist: klar strukturierte,zumeist im prosaischen Vierviertel-Takt einher polternde Hart-Songs, ehern und handfest wie das Drachentöterschwert, das Alice auf dem CD-Cover präsentiert. Vom glühenden Metal-Entschlacker Bob Marlette produziert, rocken, rollen, riffen und rumoren die Stücke mal nach Oueensryche-(„Triggerman“) oder Ozzy-Art („Deeper“), bieten Witz („Fantasy Man“), Eigenwilligkeiten („Disgraceland“) und, räusper, subtiles Songwriting („Every Woman Has A Name“). Nein, Alice beschert uns wahrlich keinen infantilen Schocktober. Aber einen überaus munteren Rocktober!
www.alicecooper.com
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