All We Are

Providence

Domino/GoodToGo (VÖ: 14.8..)

Party-Pop als Indie-Flop.

2020 nötigt uns einen Crashkurs in Sachen Pessimismus ab, All We Are halten dagegen: PROVIDENCE feiert die Gemeinschaft und den Tanz, den Sex und das ungezwungene Beisammensein. Wo leben die denn, fragt man sich. Na, in Liverpool, der Stadt des englischen Fußballmeisters, in der Hoffnungen selten versiegen.

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Wobei All We Are bunt besetzt sind: Die Bassistin kommt aus Norwegen, der Gitarrist aus Brasilien, der Drummer aus Irland – den Gesang übernehmen sie gemeinsam. Mit jeder Platte ändert das Trio die Grundkoordinaten der Musik, das Debüt klang verschlafen, die zweite LP krautig, PROVIDENCE will funky sein. Das klappt gelegentlich, „L Is For Lose“ zum Beispiel groovt sich angenehm schluffig in die Seele, erinnert an Prince im Bedroom-Pop-Fieber.

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Einiges geht aber auch furchtbar daneben, „When You Cry“ versucht sich am problematischen Format der 80er-Radioballade, aber da hört man doch lieber die Originale von Cock Robin oder T’Pau. Mit „Not Your Man“ haben All We Are einen Hit im Portfolio, den man problemlos auch in einer brasilianischen Bollerbar laufen lassen kann, der Refrain lautet: „Oh, you know, I want your body, you think I’m sexy like a Pina Colada you’re not gonna waste me“, er wird sehr häufig wiederholt, was irgendwann so sehr an den Nerven zehrt wie die klinische Produktion. Gute Laune, leider nur simuliert.

PROVIDENCE im Stream hören:

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