Andrew Weatherall

Convenanza

Rotters Golf Club/Rough Trade

Nach dem Erfolg seines „Convenanza“- Festivals liefert der unverwüstliche DJ und Produzent davon inspirierte elektronische Freistilmusik ab.

Nach wie vor schreitet Andrew Weather­all zur Tat, wenn es um das Erschließen neuer Blickwinkel in der elektronischen Musik geht. Das wissen auch die Besucher seines „Convenanza“-Festivals. Allein schon die Auswahl des Standorts ist spektakulär. Die Festung in der südfranzösischen Stadt Carcassonne gehört zu den Pflichtlokalitäten, wenn man in der Nähe von Perpignan auf Besichtigungstour ist.

Ist der „Guv’nor“, so Weatheralls respektvoller Spitzname, im Studio, ist es ein nicht weniger entscheidendes Ereignis. Durch dieses Album kreisen immer wieder Versatzstücke derselben Stile, aber das macht nichts, weil sie sonst keiner auf diese Weise benutzt. Ein Klassiker in diesem Zusammenhang ist die Art und Weise, wie der tanzbare Beat und der fett dubbige Bass mit der frei durch den Raum schwebenden Trompete in „All That’s Left“ harmonieren.

Ein exotischeres Exemplar ist der mit südostasiatischer psychedelischer Folklore getränkte Sound in „Ghosts Again“. An anderer Stelle spielen Postpunk, Kraut­rock, Afrobeat, Rockabilly und Garagenrock als Einflüsse hinein. Als Extra kommt eine melancholisch anmutende Stimme hinzu, die an Terry Hall erinnert. So hält Weatherall mit seiner Musik immer noch Leute auf Trab, die seine Enkel sein könnten.