Andy White – Rave On Andy White
Folk-Rock. in dem es – zumindest teilweise – um die Geschichte des Folk-Rock seht. Das Cover erinnert an ANOTHER SIDE OF BOB DYLAN: Whites „Reality Now“ ist eine überarbeitete Fassung von Dylans „Desolatin Row“. Und der Titel des Albums macht sich über Van Morrisons „Rave On John Donne“ lustig.
White kommt wie Morrison aus Belfast und hat eine spezifisch irische Begabung im Umgang mit Wörtern. Er quillt nur so über mit Wortmalereien. Um Harmonien kümmert er sich nicht sonderlich, sondern spuckt einen Vers nach dem anderen aus.
Viele der Texte sind erstklassig: „Re-Hgious Persuasion“ über die Scheinheiligkeit brutaler Schläger, die in Irland das „Wort Gottes“ durchsetzen, erweist sich sofort als Klassiker. Aber White vernachlässigt zu oft die Musik. Irgendwie ist es nicht mehr genug, einen dahergelaufenen Haufen anzuheuern, der hinter einem Schwall wütender Worte einen unbeholfenen Offbeat schlagt. Wir können das Goldene Zeitalter des Protests nicht wieder zurückholen, wie sehr sich Andy White das auch wünschen mag. Diese Texte hätten moderne Songs verdient.
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