Annabel Lamb The Flame CBS 68564

Wer ihr Debüt-Album ONCE BIT-TEN bis heute noch nicht gehört hat, sollte dieses Versäumnis schnellstens nachholen. Mit einer exquisiten, individuellen Synthese aus zeitgenössischem Pop und Rock plus nicht allzu vertrakten Jazz-Strukturen weckte die kleine britische Blondine im vergangenen Jahr die Aufmerksamkeit. Die Neu-Aufnahme des Doors-Klassikers „Riders On The Storm“ (zusammen mit Ray Manzarek) festigte Lambs Status als heißer Insider-Tip noch um einiges.

THE FLAME knüpft an das grandiose Debüt an. Wieder schleicht die ehemalige Krankenschwester galant durch die unberührten Gänge ambitionierter Musik. Musik, die abseits liegt von den ausgetrampelten Pfaden und abgewetzten Laufstegen.

Produziert wurden die zehn Neu-Kompositionen wieder von Wally Brill, dem Sound-Macher der ersten LP. Als Gäste zusätzlich zur eigenen Band verpflichtete Annabel diesmal zwei Mitglieder der berühmt-berüchtigten Oingo Boingos aus Los Angeles.

War das Debüt-Album noch von einer ganz eigenen, zerbrechlichen Atmosphäre bestimmt, so weisen die Songs von THE FLAME eine Öffnung in Bezug auf Zugänglichkeit und Angleich an vorhandene Sounds auf. Kein unbedingter Qualitätsverlust, da die Sprache von Annabel Lamb nichts von ihrer Intimität verloren hat.