Arca

KiCk i

XL/Beggars/Indigo (VÖ: 26.6.)

Arca klingt business-as-usual experimentell und geil, aber mit ein paar der außergewöhnlichsten Pop-Künstlerinnen der Gegenwart zu Gast werden ihre Elektro-Skulpturen zum Material für zukünftige Klangarchäologie.

„Nonbinary, ma chérie“ singt Arca hier im Opener. Und meint damit nicht nur Gender, sondern die Pole überhaupt, zwischen denen Menschen glauben, sich entscheiden zu müssen. Nicht zufällig steht die Künstlerin nicht nur als Mensch zwischen den Geschlechtern, sondern auch als Wesen zwischen Mensch und Maschine auf dem Cover ihres vierten Albums.

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Dass Transformationen, Zwischenzustände und dichotome Facetten zu den Leitmotiven gehören werden, war schon eine Weile klar. Alejandra Ghersi zündet hier eine den Pop einladende Feier des Selbst. Jederzeit ist der Sound körperlich, räumlich, wie es zu Arcas Markenzeichen geworden ist, Leerstellen und Vorsprünge. Manche Stücke ecken im Gehörgang an und sind nicht nur in ihrer ästhetischen Haltung unapologetisch, andere sind fließend moduliert wie einst die Post-60s-Electronica von Panda Bear.

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Björk selbst tritt in einem Trip von Track auf, der ihren Sound weiter ins Jetzt bringt. Weitere Features sind die Future-Pop-Superstars Sophie, Shygirl und Rosalía, und vielleicht liegt eher in dieser Zusammenstellung – und eben nicht im eigentlichen Arca-Sound, nicht in der Thematik – die Relevanz der Platte: Als ein Werk, das nicht immer leicht ins Ohr geht, aber jedes Potenzial hat, abzubilden, wie vorwärtsstrebende Musik im dritten Jahrzehnt dieses Jahrtausends klingen könnte.

KICK I im Stream hören:

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