Arthur Baker & The Bckbeat Disciples – Marge

Arthur Baker sagt zurecht, daß alle Produzenten frustrierte Künstler sind. Er selbst kann jedenfalls nicht singen, und immer nur Bob Dylan, Bruce Springsleen, Neneh Cherry, Hall & Oates oder Dr. John zu remixen, brachte ihm zwar die Scheinchen für seinen Kokskonsum, einen künstlerisch befriedigen wird es nicht. Inzwischen ist Arthur vom Kokain runter, und schon setzt er seine Studio-Raffinesse unter eigenem Banner und mit vielen, meist illustren Gästen fort: Zunächst aber darf John Warren wohl nur deshalb dreimal sein fades Organ einsetzen, weil er ein alter Schulfreund ist. Dann gibt es die große Brit-Pop-Connection mil Martin Fry (ABC), Andy McCluskey (OMD) und Jimmy Somerville. Da fragt man sich, ob die drei ihr liegengebliebenes, zweitklassiges Songmaterial mitbrachten, oder ob Baker das Korsett zu stramm schnürte. In der Folge langweilen Tiny Valentine, Shirley Lewis und Etienne Daho mit sprödem Dance-Pop, und das einzige Highlight setzt Al Green mit „The Message Is Love“. Kein Remixer der Welt könnte seiner Stimme den Schneid abkaufen, ein frustrierter Studiofuzzi seine Seele ankratzen. Arthur Baker, aber dessen Ruhm mit dem Jahrhundertwerk „Planet Rock“ von Afrika Bambaataa begann, sollte in Zukunft bei schwarzer Musik bleiben.