Asia Live Mockba URS)

Das haben die Russen nun davon: Kaum fällt der eiserne Vorhang, lädt sich die VIDEOS

zweite Garnitur des britischen Bombastrocks ein. So geschehen im Herbst des Jahres 1990, als Asia zwei Nächte lang das Moskauer Olympiastadion füllen konnten. Sympathy for the Klassenfeind: Die zwangsweise Rock-abstinente Jugend des ehemaligen Riesenreiches ist — wie bereits die Scorpions feststellen durften — ein überaus dankbares Publikum. So goutierten Lenins Enkel auch den routiniert überraschungsarmen Stadion-Schmäh des britischen Vierers. Asia sind offensichtlich irgendwo in den späten siebziger Jahren hängengeblieben, glatte Rocknummern und Balloden mit schwer genießbarer Synthie-Sauce dominieren die musikalische Konterrevolution: Trüber Standard, der auch durch solislische Power-Mätzchen nur unmerklich aufgewertet werden kann. Mainstream — so aufregend, wie eine gitarrenlastige Version des promovierten Hausfrauenschwarmes Chris de Burgh. Spielerisches Talent und satter Klang allein können die Langeweile nicht besiegen.