Aswad – Not Satisfied

Aswad tanzen weiterhin auf dem hauchdünnen Grat zwischen fame und shame, kriminell ignoriert, aber unbeirrt in ihrem Idealismus und mit dem Herz an der trontline: ,…ohas Inflation rises to the sky /faster & taster, higher & higher/them crises multiply/every day the foodsupply decreasing/while the population is increasing/where are they goingto lind/a way to serve mankind…‘ In NOT SATISFIED offenbart sich diesmal auch Aswads anderes Gesicht, als Kehrseite der Härte und Unnahbarkeit ihres stilisierten Kamikaze-Guerilla-Dread-Images. Mit anderen Worten: Ladbroke Grove’s toughies haben sich definitiv geöffnet, klingen besonnener und abgeklärter, bei ,1 Need Your Love“ und .Girls Got To Know“ sogar so entspannt wie nie vorher. Und das ist auch gut so, schon allein um einenKontrast zu ihren scharfen und unwiderlegbaren Reality-Songs zu schaffen. Ich fand, daß eigentlich schon die Arrangements von NEW CHARTER kaum zu überbieten waren. Aber Aswad beschränken sich nicht auf die Verfeinerung, sondern bemühen sich darüberhinaus auch um einen konzeptionellen Ausbau. Ein glänzendes Beispiel: das semi-akustische „African Children Pt. 2“ (mit einem Super-Break und dann erst die Sttings… himmlisch!), ihr „Redemption Song“. NOT SATISFIED kann beängstigend wirken in seiner Totalität, zu brutal kalkuliert und komplex, aber bitte – was kann man Aswad schon vorwerfen, solange sie Songs von diesem Kaliber rausbringen. Sie haben nie viel Unterstützung bekommen und auch nie viel erwartet. Und wo sie heute stehen, wissen sie am besten selbst: „… now as the happy youngwarriors/taller& taller, wiser & stronger/they just laugh oümisery and they just laugh off hunger/ because the truit oltheir labour/Jah teil them they must see, see, see …“ Fragt sich eigentlich nur, wann…? 5 Ulli Güldner