Außer Konkurrenz

Nachdem wir neulich vollmundig das Erscheinen der Außenseiter-Handheld-Konsole Gizmondo angekündigt haben, sieht es nun so aus, als würde das lustige Multifunktionsgerät aus England hier doch nie das Neonlicht der Ladentheken erblicken – zumindest vorerst nicht, solange man sich noch nicht mit dem Telefonnetz-Sponsoren einig geworden ist. Die PSP (Playstation Portable) hingegen geht nach einigen An fangssch wierigkei ten (Sony kam aufgrund der großen Nachfrage auf dem weltweiten Markt schlicht nicht schnell genugmit der Chip-Produktion hinterher) guten Mutes an den Start. Die Taschenkonsole mit der brillanten Grafik, dem handlichen Mini-Joystick und eingebautem MP3-Player droht, dem Nintendo DS den Rang abzulaufen: Zu gut die Performance, zu chic das Design, als daß irgendwer, der 250 Euro übrig hat, daran vorbeigehen könnte. Und die ersten Spiele dafür können sich ebenso sehen lassen. Ob man bei „Ridge Racer“ einen heißen Reifen fahrt oder doch lieber mit „Everybody’s Golf“ eine ruhigere Kugel schiebt, ist Geschmacksache. Doch die kleine PSP startet schon mit einem vielseitigen Programm und einer Grafik, die den Handheld-Markt tatsächlich revolutioniert. Egal in welchem Genre. Mit „Metal Gear Acid“ legt Sony Computer Entertainment noch einen kartenbasierten Action-Schleicher drauf, „Wipeout Pure“ erinnert an selige Zeiten – mit der Ausnahme, daß der futuristische Racer den letzten Whipeout-Teil auf der PlayStation locker in den Schatten stellt. Einige derTitel nutzen die Wlan-Funktion der Konsole, so dass beim ersten PSP-Ego-Shooter „Coded Arms“ gleich bis zu vier Spieler drahtlos gegeneinander antreten können. Einer Duell-Situation im Zug auf dem Weg zur Arbeit steht also nichts mehr im Wege. Neben den Sony-Eigenproduktionen kann der Gamer auch schon einige Perlen der großen Publisher für seine PSP erwerben. Und sogar Filme kann man sich auf dem kleinen Juwel ansehen, daß trotz der geringen Größe einen recht großen Monitor mit sehr guter Auflösung bereit hält. So gibt es selbst für Game-Fans eigentlich gar keinen Grund mehr, ihre Freizeit überhaupt zuhause zu verbringen. Ab sofort darf die Restsonne genossen werden. Vielleicht geht dann ja die Maden-artige Blässe auch mal wieder weg.