Avey Tare

Eucalyptus

Domino/GoodToGo (VÖ: 21.07.)

Es fiept und zwitschert und der Animal-Collective-Mann singt wie der junge Caetano Veloso – psychedelische Skizzen und Tropikalismen aus dem Bedroom.

Manchmal klingen diese Songs hier wie Live-Mitschnitte aus dem Vogelbauer deines Nachbarn von nebenan. Es zwitschert wieder ganz heftig in den ersten Minuten dieses Albums, und wenn ich zu Beginn noch von Songs geschrieben habe, muss ich das jetzt präzisieren. Es handelt sich um Hybridformen, in denen Liedstrukturen auftauchen, nur um sich alsbald zu verabschieden oder mit endemischen Hervorbringungen aus der Welt des Animal Collective zu mischen. Alles bleibt hier im Fluss und Avey Tares Stimme treibt ganz unberechenbar durch diese von akustischen Gitarren und schwebenden Chören dominierten Tropikalismen.

Zwei kurze Hörspiele („Lunch Out Of Order, Pt. 1 & 2“) hat der Multiinstrumentalist zwischen diese expressionistischen Texturarbeiten und psychedelischen Skizzen gestellt, in denen kaum Hierarchien aufkommen. Am deutlichsten tritt Avey Tare noch als Sänger im Stück „Jackson 5“ in den Vordergrund, wenn er wie der junge Caetano Veloso über eine elektroakustische Teststrecke zieht, oder sich mit „PJ“ (sic!) im Folk-Keller der Indie-Kollegen trifft. Geschrieben an einem sonnigen Nachmittag im Bedroom, begleitet u.a. von Angel Deradoorian (Gesang) und dem Geist des großen Syd Barrett, der sich in einer dunklen Ecke auf dem Gitarrenboden versteckt hatte.

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