Baby Dee – A Book Of Songs For Anne Marie :: VÖ: 22.2.

Ob Baby Dee mit A BOOK OF SONGS FOR ANNE MARIE noch einmal so viel Aufmerksamkeit entgegenschlagen wird? Oder so etwas wie die zauberhafte Verwirrung, die das von Will Oldham und Matt Sweeney produzierte Vorgängeralbum SAFE INSIDE THE DAY (2008) auslöste? Vielleicht dann doch nicht. Eigentlich ist dieses Album das Prequel zu SAFE INSIDE THE DAY, es existiert in Buchform mit Bonus Disc, die David Tibet 2004 auf seinem Durtro-Label veröffentlichte, auf 150 Exemplare limitiert. Baby Dee hatte die Songs in einem Take aufgenommen und sie schnell an Tibet geschickt, ohne zu wissen, was damit passieren sollte. Nun erhält das Lieder-Buch eine Wiedergeburt in Form der Arrangements, die Maxim Moston (Violinist in der Band von Antony Hegarty) ihnen hat zukommen lassen.

Der Vergleich mit den originalen Field Recordings steht uns nicht zu, aber diese Songs hören sich an, als hätten sie hier ein Zuhause gefunden, das Falsett der Transgender-Majestät, das in Schönheit sterben und ins Krähenhafte umschlagen kann, wird von Piano, Harfe und kleinem Orchester sanft eingepackt. Baby Dee umkreist diesen Ort namens Liebe mit allem, was ihre Stimme an Nuancen und seltsamen Seitenwegen so hergibt. Dabei möchte BOOK OF SONGS kein Poesie-Album für die Transsexuellen-Szene sein, mehr ein Liederbuch aus dem Herzen einer Künstlerin, die sich selbst gerade zu erkennen sucht. In den Konjunkturen der Aufmerksamkeit wird sich dieses Album aber schwerer als der Vorgänger behaupten. Schade drum.

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