Babyshambles

Up The Shambles – Live In Manchester

Babyshambles live - aufgenommen noch vor der Veröffentlichung ihres Debüts.

Nein, man will sie nicht sehen und hören. Die Startseite des Internetproviders etwa, auf der sich Kate Moss in der „News“-Rubrik über ihre Probleme mit Pete Doherty auslässt. Oder auch nicht. Wer Boulevard will, soll sich die „Bunte“ kaufen oder diese unsäglichen Klatschformate im Fernsehen ansehen. All diese reaktionären Gestalten, die mit kaum verhohlener Käme nur darauf warten, dass sich einer wie Doherty da nebenbenimmt, um dann mit gespielter Empathie von „Drogenzerrüttung ‚zu schwafeln: Hat Kate nicht was Besseres verdient also so einen schwindsüchtigen Kaputtnik? Keine Ahnung, was Kate verdient hat, doch Doherty verdient mehr Respekt. Als Mensch, der die seltene Gabe hat. wunderbare Songs zu schreiben. Man muss allerdings auch nicht in die Vollen gehen und Doherty als Genie oder Märtyrer verklären. Ist er nämlich nicht, down in albion hat von vorne bis hinten funktioniert, für Shotter’s Nation gilt das Gleiche. Für den Auftritt, der im September 2004 in Manchester, genauer im dortigen „Ritz“ über die Bühne ging, gilt es nur eingeschränkt: Denn Doherty braucht drei, vier Songs, bis er die Betriebstemperatur erreicht hat, davor klingt er mitunter nicht ganz bei der Sache. Danach hin und wieder auch, etwa bei „Blackboy Lane“ der wohl verzichtbarsten Nummer im Live-Repertoire. Es geht nicht darum, ob die Band supertight spielt und Doherty den theoretisch passenden Ton trifft. Wer eine supertighte Band hören will, sollte auf die Reunion von Steely Dan warten, und Sänger, die die Töne treffen, gibt’s sogar in Casting-Shows. Es geht um Magie, die Doherty und Band in guten Momenten erzeugen können, und diese Momente hat Up The Shambles auf jeden Fall – aber eben nicht nur. Was gewiss auch daran liegen mag, dass die frisch gegründete Band erst noch zueinanderfinden musste. Keine große Sache also. Muss man erwähnen, dass es keine fulminante Lightshow gibt? Keine frei wählbaren Kameraperspektiven? Keinen Behind-the-scenes-Schmonz? Eigentlich nicht. Aber tun wir es trotzdem, damit sich hinterher keiner beklagt.

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