Bambounou

Orbiting

50 Weapons/Rough Trade 23.11.

Auf seinem Debütalbum schafft der 22-jährige Jeremy Guindo eine elektronische Tanzmusik, die sich selbst verhandelt.

Es ist ja durchaus das Privileg der Jugend, ungeniert und ungestraft das Ges­tern ausschlachten zu dürfen, weil sich die Jugend nicht Vorwürfen aussetzen muss, sie hänge ja nur irgendwelchen Erinnerungen aus vermeintlich besseren Zeiten nach.

Was das mit Orbiting zu tun hat? Das Debütalbum des 22-jährigen Jeremy Guindo alias Bambounou aus Paris nimmt Texturen aus (Chicago-)House als Ausgangsbasis für Exkursionen in die Gegenwart und weit darüber hinaus. Zum Beispiel „Any Other Service“. Was als French-House-Track aus der Vintage-Spielkonsole beginnt, wird aus heiterem Himmel von einem wobbligen Bass derart zerschnitten, dass man meinen könnte, die Platte sei hängen geblieben. Überhaupt reichert Bambounou seine Musik mit Elementen aus Bassmusik und UK Funky an. „Great Escape“ klingt wie der große verlorene Instrumental-HipHop-Track von Snoop Dogg, „Hyper“ spielt mit Ambientflächen, „EX06“ klingt minimal-technoid.

Hinten hinaus wird das Album immer mehr (Instrumental) HipHop-/Ghetto-Tech-lastiger. Vielleicht ist sich Bambounou gar nicht bewusst, dass er mit seinem ersten Album eine Metamusik geschaffen hat. Elektronische Tanzmusik, die sich selbst verhandelt.

Key Tracks: „Any Other Service“, „Mass“, „Orbiting“

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