Beachfield – Brighton Bothways

Man kommt nicht umhin, sie zu erwähnen: die Go-Betweens, Glen Thompsons bisherige Stammband, die Könige des belesenen Indie-Pop, deren Karriere im letzten Jahr durch den Tod Grant McLennan sein so unerwartetes Ende fand. Im nächsten Jahr wird Robert Forster, der andere Go-Betweens-Songschreibergott, mit Adele Pickvance und Glen Thompson sein erstes Soloalbum nach McLennans Tod veröffentlichen. Zunächst aber ist diese Platte hier das erste musikaiische Lebenszeichen aus dem Camp der australischen Ausnahme-Band seit jenem traurigen Tag im Mai 2006. Und tatsächlich knüpft Thompson als Songschreiber und Arrangeur nahtlos an das Schaffen seinerS tammband an. Seine Songs sind irgendwo zwischen Melancholie und Hoffnung angesiedelt. „Come Down“ steht exemplarisch dafür: Zwei Gitarren (elektrisch und akustisch) schrammeln einfache offene Akkorde, ein Glockenspiel und zarte Backing-Instrumente kommen hinzu, und schließlich setzt der zweistimmige Gesang ein: It’s the smell of raindrops on roadtops when it’s hot / I’m missing all those hometown feelings tonight.“ Als huschten Wolken im Zeitraffer über einen Himmel, der sich nicht zwischen Frühling und Herbst entscheiden kann-und das, obwohl hier über den Sommer gesungen wird. Es ist exakt dieses emotional Diffuse, Unergründliche, das Thompson stellenweise ebenso gut beherrscht wie der große traurige Optimist Grant McLennan. Überhaupt steht Beachfield eher in McLennans Tradition als in der Forsters. Was ja eine glückliche Fügung ist, möchte man fast denken. Aber damit täte man allen Beteiligten Unrecht. Am meisten Glen Thompson, den man ab jetzt als eigenständigen Songschreiber sehen sollte. Mit Brighton Bothways hat er ein wunderschönes Twee-Pop-Album für Halb-Erwachsene gemacht.

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