Beastie Boys :: Video Anthology

Umfangreiche Werkschau der bis zu Eminem wichtigsten weißen Rapper.

Die 18 Videos mit einer Gesamtlänge von unter einer Stunde hätten inklusive der Audiokommentare der Beasties und der Regisseure problemlos auf eine DVD gepasst – und in Sachen Unterhaltungswert den Kauf längst gerechtfertigt. Doch zu den spaßigen Filmchen, die selten bloß dem Werbezweck dienten, haben die weißen Rapper derart viele Extras gepackt, dass man leicht den Überblick verliert. Von den Anfängen als dilettantische Schülerband bis zu den anspruchsvollen Song/Video-Konzeptionen der späten 90er Jahre wird das Schaffen der New Yorker dokumentiert, die zu den wenigen Künstlern gehören, die ein Genre zu gleichen Teilen mit Humor und musikalischer Weitsicht voranbrachten. Technisch bietet die Video Anthology Möglichkeiten, die sonst meist ausschließlich Porno-Produktionen vorbehalten sind. So können von „Alive“ neun verschiedene Ansichten des Videos mit sieben Audiotracks (darunter der Moby-Remix) kombiniert werden. Vor allem empfehlenswert sind das Interview mit Marcopoulos, dem Regisseur der Live-Version von „Gratitude“ (ein Telefonscherz, wie sich herausstellt), ein gefaktes „Interview“ mit Mike D, Adam Horovitz und Adam Yauch als „Undercover-Cops“ von „Sabotage“ und die „Weltpremiere“ des von japanischen B-Movies inspirierten Science-Fiction-Minifilms „The Robot vs. The Octopus Monster“ als Vollversion des „Intergalactic“-Videos. Zur nicht ganz einfachen Steuerung der aufwändigen DVDs gibt es eine Bedienungsanleitung, die mit den Worten endet: „Nicht verwirren lassen, du Dussel“