Beatsteaks

Yours

Warner

Die Pop-Punks sind wieder auf Hymnenjagd, oder: Sag dem Hundebaby doch selbst, dass du es hasst!

Niemand kann die Beatsteaks doof finden, strengt man sich noch so sehr an. Sie sind der gute Freund, dem man ein bisschen Welthass entlocken will, der es schließlich aber immer schafft, dass man doch noch lacht, der viel zu nette Service-Hotline-Mitarbeiter, bei dem man sich am Ende wegen der Umstände entschuldigt, der Hundewelpe, dem man fürs In-die-Ecke-Nässen auch noch die Schlappohren krault.

„Die Beatsteaks haben sich neu erfunden“, ist ein Satz, den wir wohl niemals über die Berliner Band um Grinsi-Armin schreiben werden. Die Beatsteaks-Welt ist abgesteckt und bleibt bürgerlicher Spaß-Pop-Punk für Leute, die Montag gern auf Arbeit gehen. Wollen wir das? Ja! Radikal oder gar anders ist auch das achte Studioalbum selbstverständlich nicht. Ein ganzes Jahr hat man daran mit vielen Menschen zusammengearbeitet, viele Ideen seien entstanden – und offenbar jede davon umgesetzt, denn YOURS enthält nicht zehn, nicht 15, nein: 21 Songs.

Eine Art Mixtape sollte es werden, mit Experimenten, unterschiedlichen Einflüssen und so. Das war bereits mit der Auskopplung der Vierfach(!)-Single „I Do“ plus drei weiteren Songs zu erahnen, deren langweiliger Eigenabkupferungsklang größtenteils zu ignorieren ist. Doch auf dem Album befinden sich auch Lieder, die bleiben könnten.

Das sind zum Beispiel die Songs mit bekannten Künstlern wie Farin Urlaub, Chad Price, Jamie T, Deichkind und Stereo Total, bei dem die Beatsteaks deren Sound eher unterstützen oder gemeinsam ein anderer gefunden wird, als auch richtige Beatsteaks-Abrock-Nummern, wie „Yours“, „Mrs. Right“, „Summertime“ und „Fever“. Die klingen allerdings oft nach der verkrampften Suche einer neuen Stadion-Hymne. Mit dem letzten Stück „The Job“ gelingt das dann endlich auch. Gekürzt um die Hälfte der Songs, hätte aus YOURS ein richtig gutes Album werden können.

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