BeBop – Too hot to handle

Dieses Trio aus München(!) hat weder etwas zu tun mit dem gleichnamigen Jazzstil der Parker, Gillespie & Co., noch sollte man Be Bop hinsichtlich der Instrumentierung mit Semi-Akustic-Gitarre,Kontrabaß und Snare-Drum einfach in die Ecke der diversen Rockabilly-Cats abdrängen.

Wenn überhaupt Schubladen aufgezogen werden müssen, dann bitte deren viele. Denn das Statement der vor einem knappen Jahr erstmals aufgetretenen Gruppe lautet: „Tanzmusik im Stil der 30er bis 60er Jahre!“ Wohlgemerkt, im Stil heißt es da.

Kurz und bündig werden Elemente aus Jive und Swing, Rock’n’Roll und Bossa Nova, Cool Jazz und 50’s- Schlager auf galante Weise in die 80er transformiert. Keine Nostalgie, sondern gradlinige Fortführung.

Das heißt auch, daß Sänger (englisch) und Gitarrist Stephane Boyer fast alle der 14 Titel selbst verfaßt hat, auch wenn er, dies bleibt dabei wohl nicht aus. das eine oder andere abkupferte. Tatsächlich gute Stücke (z. B. der Titeltrack) und solche, die eher wie ein Stilversuch wirken, halten sich dabei die Waage.

Was der Platte (bzw. der Vorab-MC) allerdings fehlt, ist die Atmosphäre des Konzerts, in dem Elan, Witz und Ungezwungenheit, über die die Band sicherlich verfügt, über die Rampe kommen. So bleibt „nur“ eine halbe Stunde Fingerschnippen und der Spaß an einem Song wie „Flamingo“, ein Quasi-Feature für Barry Manilow und die Las Gringitas (Background-Sängerinnen der Lost Gringos).