BELCANTO

Zwei Filme nach Romanen von Heinrich Mann kennt fast jeder Kinofreund: „Der blaue Engel“ (1930 mit Marlene Dietrich, 1959 eine Neufassung) und „Der Untertan“ (1951), eine bissige Satire auf wilhelminischen Untertanengeist, auf Duckmäuser zu Kaisers Zeiten. Nun kommt ein dritter hinzu: „Belcanto“, von Robert van Ackeren („Harlis“), nach Heinrich Manns Roman „Empfang bei der Welt“ gedreht. Der Film ist aber keine leichte Kost, er kann nur Leuten empfohlen werden, die Bücher lieben und eine Menge Geduld mit ins Kino nehmen. Denn die Darsteller posieren nur auf einer Art Bühne – wie Opernsänger, denen man die Musik weggenommen hat. Wer sich auf den Untertitel „Darf eine Nutte schluchzen?“ verläßt, fällt herein.