Bellemou Messaoud – Le Pore du Ral
Aus der Menge der Neuerscheinungen mit algerischer Rai-Musik sind dies die drei interessantesten. Das Album des Trompeters Bellemou wurde in London unter Verzicht auf die sonst üblichen Rhythmusmaschinen und Drumcomputer aufgenommen. Stattdessen bildet herkömmliche Percussion eine komplexere Basis. „Der Vater des Rai“ (LE PERE DU RAI) trägt seinen Namen zu Recht: Denn durch Bellemous Band gingen in den 70er Jahren viele Sänger und Sängerinnen, die heute ganz oben auf der Rai-Welle schwimmen. Jetzt zeigt der Senior, daß er vom alten Drive nichts verloren hat.
Wenn Bellemou der Vater des Pop-Rai ist, dann ist Cheikha Remitti die Großmutter. Aber sie steckt immer noch voller Vitalität; keine jüngere Rai-Schwester kauft ihr den Schneid ab. Ihr Album GHIR EL BAROUD bleibt im traditionelleren Stil und ist ihre erste gut produzierte LP auf dem Markt – für popgewöhnte Ohren eine vielleicht zu harte Nuß, aber unverzichtbar für alle, die tiefer einsteigen wollen. (Vertrieb: Garageland, Grabensir. 77, 4100 Duisburg 1).
Die Vertriebsfirma in-akustik veröffentlichte eine Serie von Produktionen aus dem Sofreson Studio, die leider unter einem allzu synthetischen Sound und unter zuviel Gleichförmigkeit leiden. Der Rock-Rai der Gruppe Amarna bietet mit seinen Solo-Ausflügen auf der E-Gitarre noch am meisten Abwechslung und zudem eine weniger bekannte Klangfarbe des Genres. 5 (BELLEMOU, REMITTI) 4 (AMARNA)
Mehr News und Stories