Bert Jansch – Toy Balloon

Guter, alter Bert Jansch, Urgestein des traditionellen Brit-Folk, ein Mann, der sich und seiner Musik inzwischen seit mehr als 30 Jahren die Treue gehalten hat. An dieser Identität rüttelt der 54jährige Mann aus Glasgow selbstredend auch auf seinem aktuellen Solo-Werk TOY BALLOON nicht. Und warum sollte er auch? Die Kunst des atmosphärischen Geschichtenerzählens, untermalt mit meist zarten, filigranen und bittersüßen Akustik-Tönen, gehört eh einer aussterbenden Gattung an, obwohl die Nachfrage in den Zeiten von Electro und Techno durchaus vorhanden ist. Jansch war sich immer seiner Folk-Tradition bewußt, bezeichnete sich stets als einen „Reisenden ins Land der Stille“. Das war so bei seiner früheren-und jetzt wieder existierenden – Band Pentangle, die Folkrock-Geschichte schrieb, das war so bei seinen zahlreichen Kooperationen mit Cracks wie Danny Thompson john Renbourn oder Terry Cox. Doch am eindrucksvollsten – weil am Intimsten wirkt der scheue Gitarrist mit dem virtuosen Spiel auf seinen Solo-Exkursionen. Dann erst kommt seine Sensibilität, seine tiefempfundene Melancholie und Zärtlichkeit so richtig zum Vorschein. TOY BALLOON ist auf seine spartanische Art ein Monument von stiller Größe, ein Dokument für die Unsterblichkeit von klassischem Singer-Songwritertum mit keltischen Wurzeln.