Bill Evans – Touch
Nur der erste Eindruck des neuen Evans-Albums erinnert an weichgespülte Jazz-Muzak á la Grover Washington. Die Linie seiner letzten Alben ESCAPE und STARFISH & THE MOON setzt der famose Saxophonist jedenfalls konsequent fort: Bill Evans versteht es wie kaum ein anderer, amerikanisch geprägten Smooth-Jazz zu spielen, ohne deswegen seine hohen Ansprüche dem Mainstream-Gott zu opfern. Da Bill Evans seine ersten Sporen bei Miles Davis, Herbie Hancock und beim Mahavishnu Orchestra verdient hatte, konnte er es sich wieder mal leisten, die Creme de la Creme des Jazz-Pop einzuladen: Mit Victor Bailey, Vinnie Colaiuta, Chuck Loeb, Lee Ritenour oder dem Keyboarder Jim Beard duchstreift er melodische Instrumentals und rangiert damit irgendwo zwischen seidig-weichem Fusion, Easy-Listening und HipBop.Trotz Evans’spieltechnischer Brillanz auf dem Sopran-Saxophon greifen seine dynamischkraftvollen Tracks allerdings dann am besten, wenn er seinen Gästen freien Lauf läßt und sie mit an die Solo-Front holt: so etwa im kraftvoll angepeitschten „Dixie Hop“ mit Trompeter Wallace Roney als kongenialem Zweit-Bläser oder im Finale „A Country Mile“, dem der Lost Tribe-Gitarrist Adam Rogers und Ex-Zappa-Drummer Colaiuta mit furiosen Improvisationen einheizen.
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