Björk :: Vespertine

Die bekannteste Isländerin der Welt lauscht gemeinsam mit uns in ihr Inneres hinein - das Ergebnis klingt anmutig, mutig und spirituell.Post-Pop: Mut zum Risiko.

Die bekannteste lebende Isländerin auf dem Planeten (ver)führt uns an versteckte Orte. Musik zum Tauchgang durch die Seele. Use your illusions! Björk lauscht mit uns nach Innen. Sie sagt: „Man zieht sich zurück, man spricht mit sich selbst, und irgendwie improvisiert man.“ Was musikalisch stellenweise fast klaustrophobisch umgesetzt wurde, braucht offene Geister nicht ängstigen. Vespertine knirscht und knarrt elektronisch im Kleinen – doch nur, um in prachtvollen Momente umso heller zu erstrahlen. Dann schwelgen utopisch arrangierte Streicher, erschallen Chöre, die Kathedralen ausfüllen möchten. Der Helferlein gibt es erneut viele: Mark Bell, Selma Songs-Arrangeur Vince Mendoza. Und mit Matmos, Matthew Herbert, Thomas Knak rief sich Björk wieder eine innovative Bastelgruppe zur Hilfe. Nichtsdestotrotz ist Vespertine so sehr Björk-Album wie keines zuvor. Sie behielt, ermutigt durch die Arbeit an Selma Songs, das in aufwendigen Arrangements und auf verschlungenen, erzählerischen Pfaden noch auf dieses Album herüberstrahlt, in jedem Moment die Leitung. Und es ist vor allem ihre Stimme, die keinen Ist-Zustand kennt, sich durch jeden Vokal, jede kleine Regung gefordert fühlt, durch die sich die Musikerin Björk immer wieder neu erfindet. Vespertine ist ein Album wie kein zweites. Björks größte Leistung ist ihr Mut.

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