Black Grape

Pop Voodoo

UMC/Universal (VÖ: 7.7.)

Was machen eigentlich ­Bentley Rhythm Ace? Shaun Ryders Funk-Outlet gelingt ein nur ­mäßig spannendes Comeback.

„I wanna welcome you to the first presidental debate.“ Mit diesem Spoken-Word-Sample beginnt also das neue Black-Grape-Album. Ein wenig muss man an das zweite, vor auch schon wieder 20 Jahren erschienene Black-Grape-Werk STUPID STUPID STUPID denken, dessen erster Track „Get Higher“ ganz ähnlich funktionierte. Doch wo damals ein schöner Widerspruch herrschte zwischen dem gesprochenen Wort aus Ronald Reagans „Just Say No“-Rede und dem Songinhalt an sich, wirkt Shaun Ryders Genöle diesmal etwas allgemeiner in den Raum geworfen. Womit wir auch bei einer der Haupteigenschaften dieser Platte wären.

20 Jahre nach seiner letzten Inkarnation wirkt der Black-Grape-Mix aus Funk, Big Beat, Psychedelic und einer kleinen Portion Manchester Rave, den der „Dschungelcamp“-Teilnehmer und sein Kollege Kermit hier aufstellen, handwerklich zwar mehr als ordentlich. Die Bläser-Samples sitzen, Ryder ist nach wie vor ein Meis­ter des gepflegten Druffi-Sprechgesangs, die Rhythmusgruppe hält alles zusammen. Die Produktion durch Youth gibt dem ganzen noch einige Pop-Nuancen, die man so von Black Grape bislang nicht kannte. Dennoch: Das alles rutscht zu schnell durch, wirkt wie eine Party, auf die man sich verirrt hat und bei der man dann drei Bier lang in der Ecke steht und mitwippt. Und beim Basslauf von „Money Burns“ fragt man sich: Was machen eigentlich Bentley Rhythm Ace? Aber das ist eine andere Geschichte.

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