Blue Merle – Burning In The Sun
In den USA wird dieses Album in den kommenden Sommermonaten mit Sicherheit eine Rolle spielen: Blue Merle ist eine vor nicht allzu langer Zeit in Nashville gegründete Band um den Sänger. Gitarristen und Songschreiber Luke Reynolds. Ihr Debütalbum hat mit Stephen Harris ein Mann produziert, der u.a. auch schon für U2 und die Dave Matthews Band an den Reglern saß – kein unwichtiger Fingerzeig: erstens, weil die Wahl eines so prominenten [und teuren] Produzenten zeigt, welches kommerzielle Potential man dieser Band bei ihrem Label zutraut, vor allem aberweil die Orientierungsmarke „Dave Matthews“ gut beschreibt, wo Harris seine Schützlinge stilistisch offenbar sieht: Nur einen ganz kleinen Schritt links vom US-Rockmainstream. Entsprechend perfekt und leider manchmal auch glatt hat er ihr Debütalbum produziert. Dabei hätten die überwiegend von Reynolds sehr sorgfältig komponierten Songs hinsichtlich ihrer klanglichen Verpackung ein paar Ecken, Kanten und Schrammen durchaus gut vertragen. Reynolds schreibt schone, weit ausgreifende Melodien, seine Songs verströmen so eine etwas spätsommerlich milde Wehmut, rufen Bilder von Sonnenuntergängen nach den letzten Strandtagen wach. So seltsam das erscheinen mag: Mitunter klingen Blue Merle wie eine Kreuzung aus den Turin Brakes und Nickelback. Mandolinist Beau Stapleton und Gäste an diversen Saiteninstrumenten bewahren den Sound der Band in den richtigen Momenten vor der Austauschbarkeit, und der Temperamentsausbruch beim vorletzten Track „Either Way It Goes“ kommt genau im richtigen Moment. Für Freunde der Counting Crows oder der Dave Matthews Band dürften Blue Merle eine ziemlich ernsthafte Option sein.
www.bluemerle.com
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