Blumfeld :: Die Welt ist schön

Drei Singles 1991/1992

Indie: Die ersten drei Singles der Hamburger Schule-Primi erstmals digital.

Doppelt codierte, couragiert vorgetragene Anklagen; Nabelschau – auf den eigenen und den der Nation; Schrammeln in Schleifen, Post-Sonic Youth, SST und Power-Pop mit eindeutiger Absicht zur Monotonie und doch auch einer klaren Idee von Melodie: Das waren Blumfeld, als die ICH-MASCHINE laut ratterte und RAF-Fahndungsfotos ihre Singles zierten. Diese – „Ghettowelt“, „Zeitlupe“ und „Traum: 2“ – gibt’s ja heute kaum noch, und was hätten wir von der „Digital ist besser‘ -Bewegung auch davon. Da ist also ein Verlangen des Marktes zu spüren – nach dem Blumfeld-Frühwerk auf CD. Hier, bitteschön! „Ein Lied mehr, das dich festhält. Und nicht dahin lässt, wo du hinwillst.“ Es sind Sätze, wie diese, die uns hinein saugen in Lieder wie „Ghettowelt“. Die den ganz Bewussten und den Sensiblen unter uns von Anfang an mehr zu sagen hatten als der Rest. Darüber, dass dort draußen so einiges nicht stimmt – und hier drinnen auch nicht. Das hier ist also der – noch etwas drucklos produzierte – Anfang. Da war noch mancher Gedanke von Jochen Distelmeyer etwas ungelenk formuliert, aber nicht nur „Verstärker“ schon absolut packend.