Bob Dylan :: Bob Dylan / The Times They Are A-Changin‘

Als Ende 2003 auf einen Schlag insgesamt 15 wichtige Werke Bob Dylans auf Hybrid-SACDs wiederveröffentlicht wurden, fehlten seltsamerweise diese beiden 1962 bzw. 1964 erschienenen, strikt folkorientierten Frühwerke, die jetzt auf „normalen“, klangverbesserten CDs nachgereicht werden: der Mann alleine in einem kargen, gleichwohl atemberaubenden Setting. Mit einer Stimme, die sich – wie ein Zeitgenosse zu Protokoll gab -„anhörte, als schalte sie über die Mauern einer Lungenheilanstatt herüber“, einer akustischen Gitarre und einer Harmonika spielte der damals 20jährige, angeleitet von seinem Entdecker John Hammond, an zwei Tagen im November 1961 sein Debüt ein. Bob Dylan (4,5) klingt nach Woody Guthrie und nach alten Bluesmännern, nach Reisen auf staubigen Güterzügen und trunkenen Streitereien in finsteren Kaschemmen, nach einem alten Fahrensmann also, dem nichts Menschliches mehr fremd ist und für den der Tod seinen Schrecken verloren hat. Genau davon, vom Tod nämlich, handeln die meisten der 13 Songs, darunter zwei Dylan-Originale („Talkin‘ New York“, „Song To Woody“), ansonsten Klassiker und Obskures aus Blues und Folk. Der Spuk endet mit einer Frösteln machenden Lesung von Blind Lemon Jeffersons „See That My Grave Is Kept Clean“. Ah, he was so much older than, he’s younger than that now. Mit The Times They Are A-Changin‘ (5,5) fiel Dylan endgültig die ungeliebte Rolle des „Sprachrohrs einer Generation“ zu. Wenn er denn je ein „Protestalbum“ veröffentlicht hat, dann wohl dieses: „Ballad Of Hollis Brown“. „With God On Our Side“. „The Lonesome Death Of Hattie Carroll“. Der Frontverlauf schien klar: „Your old road is rapidly agin“. I Please get out of the new one if you can’t lend you hand For the times they are achangin‘.“ Die Saat war gesät,

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