Bob Dylan :: The Bootleg Series Vol. 1-3

Zäumen wir das Pferd von hinten auf: Mit diesen ersten drei Discs aus der „Bootleg-Serie“ erlebt jeder Dylan-Freund ein inneres Missionsfesl. Und Zweifler, die solche bisher unoffiziellen und unveröffentlichten Aufnahmen für Ware zweiter Wahl hielten, werden eines besseren belehrt (falls es solche Zweifler überhaupt noch gab). Drei Jahrzehnte Bob Dylan: Den Schlußpunkt dieser Kollektion mit insgesamt 58 Tracks selzl „Series Of Dreams“, ein Song, der aus den Sessions für Dylans hochgelobtes Album OH MERCY (1989) stammt. Produzent Daniel Lanois merkte dazu an: ,Das war ein fantastischer, turbulenter Track, der nach meiner Einschätzung auf dem Album hätte erscheinen müssen. Aber Dylan wollte ihn nicht, und er halle das letzte Wort“ Jetzt aber hat Lanois doch noch seinen Willen bekommen, und dos ist nur gut so. Ein Vergleich mit .Hard Times In New York“, der frühesten Aufnahme dieses Sels aus dem Jahr 1961, verdeutlicht die immense Entwicklung, die Meister Zimmermon in den vergangenen 30 Jahren zurücklegte. Dazwischen liegen Demos, Live-Aufnahmen und verworfene Studio-Versionen bekannter Songs sowie reihenweise unveröffentlichte Raritäten — selbst die gründlichsten Boolleg-Sommler und Dylan-Komplett-Freoks werden hier noch so manche Perle entdecken. Und die penible CD-Überspielung stellt diese SS Perlen auf eine Stufe mit den bisherigen .regulären“ Veröffentlichungen. Ein dickes Lob verdient überdies das 72 Seiten dicke Begleithefl, das zu jedem Song gründliche Informationen liefert. Kommen wir an den Anfang zurück: Zu seinem 50. Geburtstag konnte uns Bob Dylan kein schöneres Geschenk machen — diese Kollektion ist nicht nur für Dybn-Freaks ein Muß.