Bob Dylan :: Under The Red Sky

Auf Anhieb verblüfft, wie schlüssig und rigide Bob Dylan diesmal seine schillernden Studio-Stars unter einen Sound-Hut brachte: Da gab sich Prominenz wie Stevie Ray Vaughn, David Lindley und Elton John, Bruce Hornsby und Waddy Wachtel, Slash und Robben Ford die Klinke in die Hand, und alle fügten sich brav ins unaufdringliche Session-Konzept, mit dem Dylan die dezente Brillanz seines hervorragenden Albums OH MERCY noch einmal gekonnt variiert. Dan und David Was produzierten mit Fingerspitzengefühl, so daß Dylan ein cleverer „Blick zurück nach vorn“ gelang. Als besonderes Bonbon für altgediente Fans greift AI Kooper wieder einmal in die Tasten und trägt dazu bei, daß das Titelstück und „Born In Time“ fast schon nostalgische Miniaturen werden. Countryleichte Songs wie „1 x 2“ gelingen (auch dank Elton John) überzeugender als zähe Rhythm & Blues-Mutationen („TV Song“). Die stilistische Geschlossenheit dieses bescheidenen, fast zurückhaltenden Albums macht es auf jeden Fall zumindest für Dylan-Anhänger zum beschaulichen Genuß.