Bobby McFerrin – The voice
Seit das Stimmwunder Bobby McFerrin vor zwei Jahren sein Debüt ablieferte, warten die Jazzpuristen darauf, endlich einen garantiert popfreien, „wahren“ McFerrin auf den Plattenteller zu kriegen. Seine Firma plante zunächst just das Gegenteil, wollte ihn als zweiten Al Jarreau verkaufen. Bobby aber tat, was ihm einzig richtig erschien. Er will sich als Solo-Sänger durchsetzen, gibt zweistündige Konzerte: nur ein Mikro und eine unvergleichliche Stimme.
THE VOICE wurde auf einer Deutschlandtournee im März dieses Jahres aufgezeichnet – eine leidlich bunte Mischung kürzerer Songs. Meist überlagert McFerrin mehrere Vocalparts, springt zwischen Melodie, harmonisierender Baßlinie, Percussion-Effekten und Background-Füllseln mit traumwandlerischer Sicherheit hin und her.
„Black Bird“ (Lennon/McCartney), „Feel Good“ (James Brown): phänomenal, wie sie ohne Abstriche interpretiert werden. Den Bebop-Zungenbrecher „Donna Lee“ meistert „die Stimme“ scheinbar mühelos. Bei aller Akrobatik singt Bobby unbefangen wie ein Kind. Mit seinen eigenen Titeln will er „all kind of beats for all kind of feets“ abdecken. Manch entgeistertes „Was ist denn das?“ dürfte ihm sicher sein. Aber auch die Begeisterung all derer, die sich mit offenen Ohren auf dieses Abenteuer einlassen.
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