Bonnie„ Prince Billy – Summer In The Southeast

Es ist seltsam, wie wenig das Bild von Will Oldham, dem Songwriter, und Bonnie „Prince“ Billy, dem Live-Musiker, zusammenzubringen ist. Hier: der beste Songschreiber seiner Generation, einer, derviele hoffnungslose Geschichten erzählt und wenige hoffnungsvolle, die aber dann umso mehr schillern in diesem Meer der Trostlosigkeit. Dort: der Live-Musiker, derauf der Bühne komische Kleidung trägt, seltsame Tänze aufführt, auf einem Bein herumhüpft und wie Bob Dylan seine Songs bis zur Unkenntlichkeit entstellen, ironisieren kann, vielleicht weil es einfacher ist, sein Innerstes in einem Studio nach außen zu kehren als vor Publikum. Summer In The Southeastist Bonnie „Prince“ Billys erstes Livealbum, aufgenommen im Sommer 2004 in Florida, Georgia. Mississippi und North Carolina und hat von altem etwas: Viel von Bonnie „Prince“ Billy, ein bißchen Palace Brothers und Will Oldham. Rares wie die B-Seile „Blokbuster“, Hervorragendes wie eine Version von „I See A Darkness“, die sogar die Schönheit der Studiofassung überstrahlt, und Ironisierendes: Wenn Oldham in „Wolf Among Wolves“, einem der besten Songs seines besten Albums Master And Everyone, die schönsten Textstellen mit überzogenem Schwulst vorträgt und mit übertriebenem Wolfsgeheule die Intimität des Augenblicks zerstört. Oder wenn der Song „Master And Everyone“ als komischer Rocker endet. Trotzdem hat Summer In The Southeast etwas von einer „Best Of“, weil bei Oldham – ob im Studio oder auf der Bühne – immer die Songs im Mittelpunkt stehen, persönlich, intim und dunkel, vor allem dunkel. Es muß ein düsterer Sommer gewesen sein damals im Südosten. VÖ: 7.11.

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