Bonnie Raitt – Road Tested
Knackiger Rhythm’n’Blues, dynamischer Rock, tiefempfundener Blues, garantiert kitschfreie Balladen: Das ist seit 25 jähren die musikalische Welt von Bonnie Raitt. Nach elf fast durchgehend feinen Studioalben legt die Dame nun ihre erste Liveplatte vor. Und mit ROAD TESTED ist ihr ein Volltreffer gelungen. Hier stimmt (fast) alles: Die Band – allesamt langjährige Begleiter von Frau Raitt – spielt wie aus einem Guß, die Songauswahl bietet Altes, das wunderbare ‚My Opening Farewell‘ von Jackson Browne, der auch im Background mitsingt, oder lohn Prines ‚Angel From Montgomery‘, neben Neuem wie dem Talking Heads-Cover ‚Burning Down The House‘ oder ‚Rock Steady‘ von und mit Bryan Adams. Weitere Gäste, die beiden Rhythm’n’Blues-Veteranen Charles und Ruth Brown, machen das swingende ‚Never Make Your Move Too Soon‘ zu einem der Highlights des 73minütigen Sets. Ebenfalls exquisit: John Hiatts dahinrollendes ‚Thing Called Love‘ (mit Bruce Hornsby, der mit seinem Klavierspiel auch dem hinreißend schönen ‚I Can’t Make You Love Me‘ das Sahnehäubchen aufsetzt), das erdige ‚Kokomo Medley‘ von Mississippi Fred McDowell und Richard Thompsons romantisches „Dimming Of The Day‘. Veredelt wird dieser Streifzug durch amerikanische Musiklandschaften von Bonnies verrauchter Stimme und ihrem begnadeten Slidegitarrenspiel. Kurz: The lady is a champ.
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